Braucht Indien noch Entwicklungshilfe?

Mit einer spannenden Frage beschäftigt sich momentan das Team der Indienhilfe: braucht Indien noch Entwicklungshilfe oder garantiert das indische Wirtschaftswachstum Wohlstand und ein gutes Leben für alle Menschen im bevölkerungsreichten Land der Erde? Während Indien in den deutschen Medien gerne als neue Wirtschafts- und Atommacht mit großem weltpolitischem Einfluss dargestellt wird, zeichnen andere Quellen ein deutlich weniger glanzvolles Bild: im Welthunger-Bericht, herausgegeben von Welthungerhilfe und Concern Worldwide, erreicht Indien lediglich Platz 111 von 125 untersuchten Ländern und landete damit in der Schweregradkategorie „ernst“, hinter den Nachbarländern Bangladesch, Nepal und Pakistan. Auch wenn der indische Staat vielerlei Hilfsprogramme zur Armutsbekämpfung anbietet, sind die Betroffenen oft nicht in Kenntnis oder sind mit der Antragstellung überfordert. Hier setzen alle Projekt-Partnerschaften der Indienhilfe an: Menschen in teils abgelegenen Regionen Westbengalens, besonders betroffen von Armut und Ausgrenzung, erhalten Hilfestellung bei der Beantragung – und so vervielfacht sich jeder eingesetzte Spenden-Euro.

Des Weiteren ist Zugang zu Bildung ein Schlüssel, um den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen: dörfliche Lern- und Nachhilfezentren mit speziell ausgebildeten Nachhilfe-LehrerInnen unterstützen die Kinder armer und bildungsferner Bevölkerungsgruppen dabei, erfolgreich mindestens acht Jahre Schulunterricht zu absolvieren und gelichzeitig ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Neben dem Unterricht ist der Kontakt zur Familie wichtig, um gemeinsam Probleme zu bearbeiten.

Eine ausführliche Darstellung, warum die Förderung von Projekten in Indien immer noch notwendig und wichtig ist und welche Maßnahmen die Indienhilfe konkret unterstützt, erscheint Mitte November im Indienhilfe-Info-Brief 2-2024, der u.a. im Weltladen und im Herrschinger Rathaus ausliegen wird und online unter www.indienhilfe-herrsching.de abrufbar sein wird.