Mit Kantaten in den Mai

Kategorie: Aktuelles

Jetzt teilen:

hs-herrsching-maiandacht-2022

Machten erstklassige Musik (v.l.n.r.): Wolfgang Schmidt, Sophia Scheffels, Gertrud Mörsch und Christa Edelhoff-Weyde am 1. Mai!

Den Wonnemonat Mai begrüßte die evangelische Kirchengemeinde am vergangenen Sonntagabend in der Erlöserkirche in Herrsching mit großartiger Barockmusik. Nach zwei Jahren Corona-Restriktionen endlich wieder „volles Haus“: Mehr als 100 Gäste hatten ihre helle Freude am differenzierten gesanglichen Ausdruck von Altistin Sophia Scheffels und dem großen Klangvolumen von Bass Wolfgang Schmidt. Begleitet wurden sie an der Orgel von Christa Edelhoff-Weyde und mit der Blockflöte von Gertrud Mörsch.

„Die drei musikalischen Teile der Andacht nehmen die drei Sonntage der Osterzeit auf“, führte Pfarrer Ulrich Haberl ein. Auf dem Programm standen Arien aus Kantaten zum österlichen Festkreis von Johann Sebastian Bach und Georg Philipp Telemann für Singstimme, Blockflöte und Orgel, sowie vier Sätze einer Sonate für Blockflöte und Orgel von Archangelo Corelli.

Werbung

Besonders hob Haberl die Arie aus der Bachschen Kantate „Christ lag in Todesbanden“ hervor. Fast schon mit österlichem Lachen feiere sie die Befreiung in der Textstelle: ‚Der Würger kann uns nicht mehr schaden. Halleluja!‘ Haberl sagte dazu: „Wir hören dieses befreite Lachen in einer Zeit, in der Menschenleben in erschütternder Weise von Gewalt und Krieg bedroht und zerstört wird. An Ostern halten wir trotzig dagegen: Die Würger in dieser Welt werden das letzten Wort nicht haben.“

Über eine Stunde ließen sich die Zuhörer einnehmen vom Liederklang, dem Hoffen, dem Sehnen und Freuen. Eine Wohltat in unsicheren Zeiten! Sophia Scheffels und Wolfgang Schmidt – beiden dem Herrschinger Publikum als Solisten bestens bekannt – enttäuschten ihre Fans nicht. Mit großem Können meisterten sie die barocken Dynamiken und Koloraturen, oft kontrastierend begleitet von Flöte und Orgel, und steigerten sich mit jedem Stück. Dass die Blockflöte ein konzerttaugliches Instrument ist, stellte Flötistin Gertrud Mörsch unter Beweis. Erst ganz zum Schluss kam es zum Zusammenspiel aller vier – beim Duett „Mein Freund ist mein! Die Liebe soll nichts scheiden“ von Bach.

hs-herrsching-maiandacht-2022

Volles Haus – volles Körbchen: die Herrschinger spendeten fleißig für die Renovierung der Orgel. Wollen sie doch aus in Zukunft so schöne Konzerte hören!

Werbung

Bemerkenswert auch, dass alle Künstler des Abends auf Honorar verzichteten. „Das bedeutet für Sie jedoch nicht, dass Sie die Kollektekörbchen am Ausgang ignorieren sollten“, rief Pfarrer Haberl das Publikum zum Spenden auf. Denn die Orgel bedarf dringend einer gründlichen Reinigung und Intonierung. Auch müsse sie technisch überarbeitet werden. Die Renovierungsarbeiten sind für 2023 geplant – da will man jetzt schon mal mit dem Geldsammeln beginnen. Dass die Orgel inzwischen in die Jahre gekommen ist, war für Laienohren nicht zu hören… auch dank des immer wieder beeindruckenden Spiels von Organistin Christa Edelhoff-Weyde.

Für Sie berichtete Petra Schmieder.

Jetzt teilen:

Sie haben eine Frage oder eine Meinung zum Thema? Verfassen Sie gerne einen Kommentar!
Bitte beachten Sie unsere geltenden Kommentar Richtlinien, mit dem Abschicken Ihres Kommentars erklären Sie sich damit einverstanden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus
Bitte füllen Sie dieses Feld aus
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Sie müssen den Bedingungen zustimmen, um fortzufahren

Das könnte Sie auch interessieren:

Im Blickpunkt:

Zufällig interessant?

Neueste Meldungen:

Werbung

Menü