„Den Frauen mehr Sichtbarkeit geben“

Kategorie: Sport

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Einen Pokal aus den Händen von Judith Williams? Nicht alltäglich, aber umso schöner für die C-Jugend der Handballerinnen vom TSV Herrsching.

Handballer des TSV organisieren Girls Cup mit Judith Williams als Schirmherrin

Geballte Frauenpower versammelte sich da an diesem Sonntag in der Nikolaushalle: je 4 Mädchen-Mannschaften aus der B- und C-Jugend spielten um den Girls Cup, der ihnen von der aus TV bekannten Judith Williams überreicht wurde. Gute Stimmung, spannende Spiele und viel gute Laune sorgten dafür, dass dieser Tag bei Spielerinnen, Organisatoren und Zuschauern ein voller Erfolg wurde. „Endlich wieder Handball!“, so dachten viele. Und diesmal kamen die Mädels zum Zuge und zeigten ihren vielen männlichen Sportkollegen: Wir haben’s drauf!

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„Die Jungs spielen schon wesentlich früher leistungsorientierter“, meint die Marketingbeauftragte der Handballer, Michaela Lindig. „Die Mädchen sind da wesentlich zurückhaltender und halten sich im Hintergrund.“ Grund genug, mal einen Tag nur für sie zu gestalten. Sie hervorzuheben in dieser so großen und erfolgreichen Handball-Abteilung in Herrsching. Die erste Damen- und Herrenmannschaft in der Landesliga, die 2. Mannschaften in der Bezirksoberliga, im Kinder- und Jugendbereich hervorragend aufgestellt: die Handballer in Herrsching müssen sich wahrlich nicht verstecken! Und doch war es natürlich auch hier durch Corona sehr viel ruhiger geworden, wobei „wir kaum Mädels in den Teams verloren haben“, betont Abteilungsleiterin Tina Reich.

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Freuen sich über den Erfolg des 1. Girls Cup der Handball-Abteilung in Herrsching: Tina Reich, Judith Williams, Michaela Lindig und Christian Schiller

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Plus: Es wurden bereits wieder Neuzugänge durch gezielte Aktionen in Kindergärten und Schulen gefunden. So manche von ihnen hatten sich an diesem Tag vielleicht schon unter die Zuschauer gemischt, um ihre neuen Sport-Kolleginnen anzufeuern. Denn neben den spannenden Spielen gab es natürlich noch ein ganz besonderes Highlight, denn bei welch anderem Cup hat jemals eine Judith Williams den Pokal überreicht? Sie jedenfalls betonte, noch nie in meinem Leben einen Sportpokal verliehen zu haben. Etwas unsicher sei sie daher anfangs gewesen. Aber als sie hörte, dass es darum ging, den Mädels mehr Sichtbarkeit zu geben, war sie sofort mit im Boot! In ihrer Begrüßung pickte sie mehrere Beispiele im Sport heraus, wo die Benachteiligung von Frauen so lange noch vorherrschte. Bei Olympia, wo sie anfangs nur als „gerne gesehene Zuschauer“ geduldet waren. Bei Funktionären, wo sich nur männliche Gesichter tummeln, und dass es bis 2007 dauerte, bis die erste Frau in der Fußball Bundesliga pfeifen durfte. „Wir müssen die Frauen im Sport sichtbarer machen“, rief sie die Spielerinnen und Zuschauer auf. „Und heute seid ihr diese Gesichter“, betonte sie. Außerdem hätte sie noch nie einen männlichen Fußballer gesehen, der nach den Stürzen so schnell wieder aufstehen würde, fügte sie schmunzelnd hinzu. „Und irgendwie geht es doch immer ums Aufstehen!“

Für Sie berichtete Barbara Geiling.

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