Kulturmanagerin Brigitte Altenberger beim letzten Konzert unter ihrer Ägide
Zwischenüberschrift
„Ohne Sie, liebe Dr. Frau Altenberger, hätten wir nicht über so viele Jahre so viele wunderschöne Konzerte genießen können“: Mit diesen Worten bedankte sich Musikliebhaberin Regula Fey bei der langjährigen Organisatorin der Herrschinger Konzerte und sprach damit vielen Abonnenten aus der Seele. Über 23 Jahre leitete Brigitte Altenberger ehrenamtlich den Fachbereich Konzerte der vhs Herrsching. Am 13. Juni gab die „Konzertmeisterin“ ihre letzte Vorstellung im großen Saal der Landwirtschaftsschule. Es spielte das Amadis Quartett in herausragend vielschichtiger Qualität das Oktett F-Dur von Franz Schubert – ein beschwingtes, befreiendes Musikerlebnis nach Monaten der Zwangspause.
„Ja, die Pandemie war schon die größte Herausforderung“, erzählt Altenberger, die im Mai ihren 70. Geburtstag feierte. Nicht nur, dass etliche Termine abgesagt werden mussten. Als es im Spätsommer 2020 endlich wieder losging, war der zusätzliche Aufwand enorm. Dabei ist Organisationstalent die große Stärke der Seefelderin Altenberger. Über 150 Konzerte stellte sie in den mehr als zwei Jahrzehnten auf die Beine. Die Künstler holte sie von überall. „Ich habe die Interpreten und Orchester immer vorher live angehört“, von Demobändern oder CDs halte sie nichts. Wie sie 1998 zu dem Job kam, das ist ihr bis heute nicht ganz klar. In der Familie wurde zwar stets musiziert und zwei ihrer vier Kinder sind inzwischen Berufsmusiker. Aber anfangs war es ein Sprung ins kalte Wasser. Bei einer Ringvorlesung an der Musikhochschule München erfuhr Altenberger die Grundlagen des Musikmanagements. Damit nicht genug! Parallel zu ihrem Beruf als Allgemeinärztin und ihrem zweiten ehrenamtlichen Engagement im Kulturverein Schloss Seefeld absolvierte sie anschließend an der Fernuni Hagen den Diplomstudiengang „Kulturmanagement“. Ihr breites Fachwissen, die vielen Kontakte in die Szene und ihr überdurchschnittlicher Einsatz ermöglichten es, dass sich die Zahl der Abonnenten von damals 60 auf heute 160 mehr als verdoppelte.
„Sie haben als Ein-Frau-Unternehmen die Herrschinger Konzerte zur erfolgreichsten vhs-Musikreihe mit den meisten Abonnements im Landkreis entwickelt“, dankte vhs-Geschäftsleiterin Michaela Wirries zum Abschied. Künftig wird der Kulturverein Herrsching die Konzerte veranstalten. Verantwortliche wird Musikerin Martina Cabell, die in Herrsching als Gründungsmitglied der Musiklehrervereinigung kein unbekanntes Gesicht ist. „Es war eine schöne, fruchtbare Zeit. Mein besonderer Dank gilt diesem treuen Publikum, das mich stets hat spüren lassen, dass es meine Arbeit aufmerksam begleitet“, nimmt Altenberger Abschied. Denn neben großem Zuspruch gab es immer auch fachkundige Beurteilungen. „Das sagten mir auch die Künstler: Die Herrschinger sind tolle Zuhörer, mit großem Musikverstand!“
Für Sie berichtete Petra Schmieder.