Der offizielle Abschluss der Sanierung wurde mit einem Festgottesdienst gefeiert.
Der Abschluss der Sanierungsarbeiten wurde mit einem festlichen Gottesdienst gefeiert.
Nachdem die Glocken sieben Jahre lang schwiegen und der besorgniserregende statische Zustand von Turm und Dach der St. Martinskirche einen Besuch unmöglich machten, können die Herrschinger nun aufatmen: Mit einer Abendmesse am 10. November wurde die Wiedereröffnung mit Bischof Dr. Bertram Meier offiziell gefeiert.
„Dass unser Martinskirchlein nun wieder erstrahlt, ist das Werk vieler, denen wir heute Abend danke sagen wollen“ begrüßte Pfarrer Simon Rapp die zahlreichen Besucher. Er sprach seinen Dank dem Architekten, den ausführenden Fachfirmen und den zahlreichen Ehrenamtlichen aus der Gemeinde aus – nicht zu vergessen den vielen Spendern, denen der Erhalt der alten Kirche am Herzen lag.
In seiner Predigt hob der Augsburger Bischof Dr. Bertram Meier die Bedeutung der Sanierung für die Gläubigen hervor. Der St. Martinskirche sei jetzt eine neue Standfestigkeit verliehen worden und auch die Glocken läuten wieder. „Turm und Glocke stehen für die Verkündigung der Frohen Botschaft. Sie stehen für eine Kirche, die sichtbar und hörbar ist.“ Standfestigkeit benötige man auch im Christentum so Bertram weiter. „Als Christ kann man sich in unserer Gesellschaft auf einsamen Posten befinden. Dennoch ist das Christentum Gemeinschaft und diese Erfahrung verleiht uns Standfestigkeit“.
Umfangreiche Instandsetzung
Eine Bauwerksprüfung des Bistums 2015 habe eklatante Mängel in der Tragstruktur des Turmes und des Daches der Kirche festgestellt, berichtete der Architekt Christoph Welsch im Anschluss an den Gottesdienst. Vor zwei Jahren begann er mit den umfangreichen Sanierungsmaßnahmen, die den Austausch der maroden Eichenbalken im Glockenturm, die Erneuerung der elektrischen Anlagen und den Einbau einer modernen Lüftungsanlage umfasste. „Dadurch können wir in Zukunft die Feuchtigkeit im Gebäude vermeiden“, sagte er. Auch die Ziffernblätter der Kirchturmuhr wurden erneuert. Die Gesamtkosten der Sanierung beziffert Welsch auf 300.000 Euro. Die Summe liegt damit deutlich unter den damals veranschlagten 375.000 Euro. Davon trägt die Kirchenstiftung 50.000 Euro, rund 80.000 Euro sind an Spenden zusammengekommen und den Rest von knapp 170.000 Euro bezahlt das Bistum.
Erste urkundliche Erwähnung im 12. Jahrhundert
Die Zeit auf der Baustelle habe Christoph Welsch sehr genossen. Der Aufenthalt an diesem Ort sei eine Bereicherung gewesen. „Ich habe diesen Platz während der Sanierungsphase sehr gut kennen- und lieben gelernt“, schwärmt der Architekt.
Als Teil der örtlichen Geschichte ist die als Wahrzeichen geltende St. Martinskirche vielen Bürgern ans Herz gewachsen. Sie thront auf einem Hügel, inmitten des ummauerten Friedhofs, vom Kienbach umflossen. Ihre erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1131/1132.
Für Sie berichtete Nicole Burk.