Wie geht es mit den Sportvereinen weiter?

Die im Jahr 2020 am häufigsten gestellte Frage von Trainern und Mitgliedern an die Abteilungsleiter und den Vorstand des TSV Herrsching war: „Wann und wo startet das Training wieder?“ Die Ungewissheit endete zunächst Mitte Mai des vergangenen Jahres, als die Vereine nach dem ersten Lockdown den Sportbetrieb im Freien wieder aufnehmen konnten. Laufbahn und Basketballplatz im Ammersee-Stadion sowie die gemeindlichen Grünflächen wurden wieder Trainingsplatz der Sportler – alles unter Einhaltung des Abstandes und Vermeidung körperlicher Kontakte. Selbst ein Ball durfte nicht gekickt oder geworfen werden. Wie Geschäftsführer Martin Wirries berichtet, erfolgte erst mit der Öffnung der Indoor Trainingsstätten im Juni eine weitere Lockerung der staatlichen Regierung. „Das war für unsere Mitglieder jedoch kein Grund zur Freude, weil die Nikolaushalle für Instandsetzungsarbeiten gesperrt war und der Abriss der Realschulhalle bevorstand. Damit war wieder kein Hallensport möglich.“ Dank der Gemeinden Gilching-Argelsried, Hechendorf sowie der Bundeswehr in Feldafing konnten zumindest die Handballer, Volleyballer, Badmintonspieler und Turner in Ersatzhallen trainieren.

Dann war es endlich soweit: Im Oktober 2020 konnte die Hallensaison mit regulärer Ausübung des gewohnten Spielbetriebs und unter Einhaltung der Hygienekonzepte wieder stattfinden. Auch der Fußboden der Nikolaushalle war instandgesetzt. „Doch leider machte uns der erneute Lockdown Anfang November einen Strich durch die Rechnung“, bedauert Martin Wirries. Zwar stehe das Vereinsleben momentan still, nicht aber die Vereinsarbeit. Alle ehrenamtlichen Abteilungsleiter, Funktionäre sowie der Vorstand planen das Jahr 2021 mit dem Ziel, den Mitgliedern des TSV Herrsching die Ausübung des Vereinssports bald wieder zu ermöglichen. „Leider haben wir keine Infos, wann es wieder losgeht, aber wir hoffen das beste“, sagt Wirries. In Kürze verabschiedet der Vereinsausschuss den Haushaltsplan 2021. Sowohl die Mitgliedsbeiträge als auch die Zuschüsse der Gemeinde, des Landkreises und des Freistaats sind für den Verein und dessen Kostendeckung überlebenswichtig. „Der Vereinsausschuss hat daher beschlossen, trotz Corona-Krise und Trainingsstillstand die Mitgliedsbeiträge wie gewohnt einzuheben“, so der Geschäftsführer. Davon ausgenommen sind die Abteilungen Gymnastik und Turnen sowie Reha, da Abteilungsumlagen und Kursgebühren bestimmte Leistungen finanzieren.

Niemand weiß, wie es weitergehen wird und wann sich wieder eine gewisse Normalität einstellt. Die Angst, dass sich die Situation noch länger hinzieht, trifft die Sportbegeisterten besonders hart. Es steht somit ein schwieriges Sportjahr für den Verein an. Doch der Vorstand ist zuversichtlich: Durch die Verbundenheit aller Mitglieder, der Trainer und Abteilungsleiter wird der TSV Herrsching die Corona-Krise meistern und kann gestärkt in die Zukunft blicken.