„Was prägt die Zu kunft unserer Landwirtschaft in dieser Zeit der großen Umbrüche?“

Kategorie: Veranstaltungen

Jetzt teilen:

hs-herrsching-hdbl-2021

Ehemaliger Landtagspräsident Alois Glück im (Online-)Gespräch im Haus der Bayerische n Landwirtschaft

Kommunikation ist ein Stichwort, das an diesem Abend immer wieder auftaucht. Ein Abend, an dem es darum ging, eine Art Bestandsaufnahme zu treffen, wo die Landwirtschaft heute steht. Und wohin der Weg gehen soll, in einer Zeit voller Umbrüche und neuer Herausforderungen. Eine Zeit, in der Klimaschutz ein Umdenken erfordert und Klimaänderungen bereits spürbar sind. In der die Digitalisierung Landwirte vor neue Herausforderungen, aber auch Chancen stellt – und man letztlich nicht mehr von einer Landwirtschaft „bei uns“ sprechen kann. „Die Welt ist zu einer Schicksalsgemeinschaft geworden“, betont Alois Glück. Nicht zuletzt diese Tatsache hat uns die Pandemie eindrücklich vor Augen geführt.

Werbung

38 Jahre Bayerischer Landtag, Mitglied des Rats für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung sowie der Ethik-Kommission für nachhaltige Energieversorgung. Als Moderator mit dabei am Runden Tisch des Bürgerbegehrens zur Artenvielfalt u.a.m. Aber auch: Absolvent der Landwirtschaftsschule, der früh Verantwortung auf dem elterlichen Hof übernehmen musste. Der Werdegang des CSU-Politikers ist vielseitig und Alois Glück gilt nicht nur unter Parteikollegen als Vordenker, wie auch Gunther Strobl, Direktor des HdBL, betonte. Mit seinen einleitenden Worten wollte Alois Glück Impulse für das folgende Gespräch über die Zukunft der Landwirtschaft geben. Zwei Denkanstöße gibt der Politiker auch gleich zu Beginn seiner Ausführung mit auf den Weg: „Am meisten habe ich von Menschen gelernt, die mir widersprochen haben.“ Und: „Das Neue entsteht immer bei Außenseitern.“ Globalisierung/Pandemie, Digitalisierung, Klimawandel – die Welt entwickle sich in einer nie dagewesenen Geschwindigkeit, stellte Alois Glück seinen Gedanken voraus. Der weltweite Handel, in dem auch die Landwirte ihre Position finden müssen. Die Chancen der Digitalisierung, die Arbeitsprozesse erleichtern können, aber auch nicht für alle Betriebe gleichermaßen geeignet ist. Und schließlich der Klimawandel, ein Thema, bei dem gerne mit dem Finger auf Landwirte gezeigt würde, wie auch einige Vertreter in der anschließenden Diskussion bemerkten. „Viele Menschen wünschen sich eine Landwirtschaft, von der wir nicht leben können“, zitierte Glück dazu den Agrarexperten Alois Heißenhuber. Aber wie können sich Landwirte verständlich machen? Wohin geht ihr Weg zwischen Düngemittelverordnung, Leben von Fördermitteln, jahrelangen Druck zur Intensivierung, vielen Fragen, was die Zukunft bringt – und einem Bild in der Bevölkerung, das zunehmend negativ besetzt ist.

Werbung

„In den Diskurs kommen und uns selber weiterentwickeln“ die Meinung der jungen Landwirtin und Diskussionsteilnehmerin Caro Brielmair. Wobei sie die Schwierigkeit betonte, in der aktuellen Situation die Lage einschätzen zu können und den richtigen Weg zu wählen. „Das Schicksal aktiv in die Hand nehmen, den Dialog und das Zuhören lernen und eine gemeinsame Linie finden“ der Standpunkt von Georg Rabl, Vorsitzender der bayerischen Jungbauernschaft. Wohingegen der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, Walter Heidl, per Online-Übertragung verlässliche Rahmenbedingungen durch die Politik fordert. Rund 70 Gäste verfolgten die Diskussion online und die Vielzahl der im Chatverlauf eingehenden Fragen machten das große Interesse der Thematik deutlich. Die zeitliche Vorgabe verhinderte letztendlich einen intensiveren Austausch zwischen Zuhörern und Rednern. Zu Wort meldeten sich Bauern, bei denen die Frage nach der Zukunft deutlich wurde. Die darauf hinwiesen, dass nicht nur Landwirte für das Artensterben verantwortlich sind, sondern auch die vielen versiegelten Flächen und blüharmen Freiflächen der Kommunen. Eine Abkehr vom Leitbild des „sauber Aufräumen“ forderte daher auch Alois Glück. Aufklärung und Information darüber, dass ungemähte Seitenstreifen und Parks nicht unordentlich sind, sondern zur Vielfalt beitragen. Außerdem sollten Themen wie Biodiversität mehr in die Ausbildung der Landwirte integriert werden. Kommunikation funktioniert besser, wenn man gut informiert ist.

Werbung

„Jeder ist seines Glückes Schmied“ – das Schlusswort von Caro Brielmair, mit dem sie dazu auffordert, neue Wege zu beschreiten. Und Georg Rabls Appell zum Schluss: „Den Mund aufmachen!“ Gehör suchen und sich der eigenen Verantwortung stellen, anstatt mit dem Finger auf andere zu zeigen. „Wir müssen lernen, einander zu verstehen!“ Stichwort Kommunikation.

Für Sie berichtete Barbara Geiling.

Jetzt teilen:

Sie haben eine Frage oder eine Meinung zum Thema? Verfassen Sie gerne einen Kommentar!
Bitte beachten Sie unsere geltenden Kommentar Richtlinien, mit dem Abschicken Ihres Kommentars erklären Sie sich damit einverstanden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus
Bitte füllen Sie dieses Feld aus
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Sie müssen den Bedingungen zustimmen, um fortzufahren

Das könnte Sie auch interessieren:

Im Blickpunkt:

Zufällig interessant?

hs-herrsching-jahresbericht-2022

Der neue Jahresbericht ist da

Beim Durchblättern sieht man, was alles geschafft wurde: Christian Schiller stellte den Jahresbericht 2021 bei einem Pressegespräch vor Herrsching im…
weiterlesen

Neueste Meldungen:

Werbung

Menü