40 gemeinsame Jahre auf der Bühne und scheinbar kein bisschen müde: Thomas und Silvana Prosperi alias Faltsch Wagoni boten anlässlich ihres Bühnenjubiläums ein energiegeladenes und kunterbuntes Programm im ausverkauften Kaminzimmer des Kurparkschlosses
Altes, neues und gerade so richtig in Fahrt – nach 40 gemeinsamen Jahren auf der Bühne
„Wir sind sprachverliebt!“ Und diese Aussage glaubt man Silvana & Thomas Prosperi alias Faltsch Wagoni sofort. Seit 40 Jahren touren sie mit ihren Sprach-Kapriolen durch die Lande. Spielen mit der deutschen Grammatik und lassen die verschiedenen Bedeutungen von Worten in alle Richtungen spritzen. Geben Denkanstöße, stellen in Frage und untermalen all dies auf ihre so eigene musikalische Art. Mit Cajon, Gitarre, Tanz und ihren Stimmen – die wiederum gerne auch als Mandoline, Saxophon oder anderes ertönt … und manchmal auch einfach untereinander ausgeliehen wird. Ein großer Spaß mit einer Prise Nachdenklichkeit und der besten Nachricht gleich vorweg: die Meldung, dass sie aufhören wollen, war schlicht und einfach falsch!
Sprachverliebte Menschen haben es schwer in diesen Zeiten, wo so viele Begriffe „verunmöglicht“ werden. In denen „Alternative“ von den Rechten einfach mal für sich beansprucht wird – „dabei waren das doch früher wir“! „Quer“ so gar nichts mit „schief“ zu tun hat und selbst der harmlose Spaziergang nicht mehr in den Mund genommen werden kann. Also dann doch lieber auf Sprit-Tour gehen mit dem schönen SUV und die Zebrastreifen am besten gar nicht beachten, denn Zebras gehören ja nun wirklich nicht hierher!
Schlag auf Schlag geht es munter durch dieses bunte Jubiläumsprogramm. Wechseln sich alte Klassiker ab mit neuen Stücken. Wird gesungen, wird getanzt und sich gegenseitig ein Schlagabtausch geliefert, der wohl nur nach 40 Jahren gemeinsamer Arbeit so treffend sitzen kann.
„Wenn wir früher mehr als ein Jahr an einem Programm gearbeitet haben, war es auch lange danach noch aktuell“ meint Silvana nachdenklich. Heute kann schon Morgen alles wieder anders sein. Und halt auch wieder nicht. „Load it down“ ist so ein Klassiker, der damals wie heute seine Berechtigung hat, denn heruntergeladen wird noch immer ein Paket mit all inclusive. Ob die Doktorarbeit, Liebe oder auch die Viren – das Leben ist und bleibt bequem. Doch eigentlich heißt das Programm ja „Palast abwerfen“ und das spricht eindeutig für mehr Weniger! Und was so alles weniger geht, davon kann Thomas Prosperi ein Lied von singen – gereimt natürlich, ohne Frage. Heraus kommt der „Homo-Schrumpf-Sympathicus“, Traummann von Silvana und vielleicht ein Weg, dass diese Welt für alle reicht.
Langer und lauter Applaus eines begeisterten Publikums hielt die Beiden noch länger auf der Bühne – die nun schon so lange einen Raum für ihre Sprach-, Rhythmus- und Musik-Künste gibt. Für ihre Gedanken, philosophischen Reisen und leisen Stupser vor den Bug. Und von der sie sich glücklicherweise noch nicht so schnell verabschieden in „Rentner’s Paradise“, auf’s Abstellgleis!
Für Sie berichtete Barbara Geiling.
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