Die Mitarbeiter der Indienhilfe und des Weltladens freuen sich über ihre Auszeichnung, mit der ihr Engagement zur Wasserwende gewürdigt wird. V.l.: Annika Waymann, Elisabeth Kreuz, Ines Bethge, Silke Meusel, Wally Guess, Gundula Leuchtenberg und Thea Wolf (v.l.).
„Leitungswasserfreundlich“ und „Refill-Station“
Es ist bequem und spart Geld. Man vermeidet Plastik, CO2 und bekommt zugleich Topqualität? Die Nutzung von Leitungswasser zum Trinken hat richtig viele Vorteile und dennoch greifen die meisten Menschen zur Flasche. Ob aus Gewohnheit oder aus Sorge vor Keimen? Der Berliner Verein a tip:tap hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, für Leitungswasser zu werben. Seit Januar ist der Verein mit seinem Wasserquartier Ammersee-Ost auch in Herrsching aktiv und leistet unter der Ägide von Aktionskraft Silke Meusel Aufklärungsarbeit, bietet Beratung an – und zeichnet leitungswasserfreundliche Einrichtungen für ihr Engagement aus. Am Tag des Wassers bekam die Stiftung Hilfe für Indien ihre Plakette überreicht. Und zugleich der Weltladen seine Auszeichnung als Refill-Station. Ein Ort, wo Trinkbehälter kostenfrei wieder gefüllt werden. Natürlich mit frischem Leitungswasser!
Der diesjährige Tag des Wassers steht unter dem Motto „Wasser wertschätzen“. Denn Wasser ist ein kostbares Gut und durch nichts zu ersetzen. Wir, die wir hier in dieser Region leben, haben dazu noch das Glück, jederzeit auf dieses kostbare Gut zugreifen zu können. Wasserhahn auf und Glas/Flasche darunter halten – so einfach und so bequem. Und dennoch eine Maßnahme, mit der wir viel CO2 und Plastikmüll sparen können. 3 Millionen Tonnen, um genau zu sein – wenn alle Deutschen auf Flaschenwasser verzichten würden! Die Indienhilfe und alle Vereine, Gruppen oder Künstler, die künftig in den Räumen der Stiftung Hilfe für Indien zu Gange sind, haben sich nun verpflichtet, nur noch Wasser aus der Leitung zu konsumieren. Eine Plakette und Stofftasche für Elisabeth Kreuz überreicht Silke Meusel zusammen mit herzlichen Glückwünschen. „Plastikkugelschreiber und ähnliches als Geschenk wären ja auch kontraproduktiv“, meint sie grinsend.
Was sie stattdessen gerne mit dazu gibt: phantasievolle Tipps, wie sich das Getränk dekorativ servieren lässt und welche Kräuter u.a. Zusätze geschmacklich passen. Gundula Leuchtenberg nimmt anschließend den kleinen Aufkleber „Refill-Station“ für den Weltladen in Empfang. Dahinter steckt eine Organisation, die vor 4 Jahren in England gegründet wurde und auf Orte hinweist, wo man seine Wasservorräte nachfüllen kann. Ob auf der Radltour oder beim Stadtrundgang – oftmals ein sehr willkommenes Angebot! „Wir arbeiten gerne mit anderen Organisationen zusammen, die mit der gleichen Idee arbeiten“, betont Silke Meusel. Später wird sie den Weltladen in eine interaktive Karte einarbeiten, mit deren Hilfe man sich jederzeit zu allen Refill-Stationen leiten lassen kann. Eine weitere Station befindet sich im Café Konturwerk an der Bahnhofstraße, das aktuell Corona-bedingt geschlossen hat. Und auf dem Rathausplatz wurde am 8. April ein Trinkwasserbrunnen eingeweiht, wo man ebenfalls jederzeit zapfen kann. „Die Wasserqualität hier ist hervorragend, im landesweiten Vergleich sehr günstig und wird beständig kontrolliert“, betont auch Ines Bethge von AWA Ammersee. Also: Wasserhahn aufgedreht, „denn jede transportierte Flasche – egal ob Plastik oder Glas – verursacht unnötige CO2-Emissionen“, unterstreicht Silke Meusel.
Für Sie berichtete Barbara Geiling.