Der wiedergewählte Vorsitzende des Kulturvereins hofft sehr darauf, dass sich die Räumlichkeiten im Kurparkschloss möglichst bald wieder mit künstlerischen Leben füllen
Briefwahl statt Versammlung und YouTube anstelle von Veranstaltungen
„Die Pandemie-Regeln für Vereine hätten uns erlaubt, die Vorstandswahlen zu verschieben“, meint Heinz Hellerer, alter und auch neugewählter Vorstand des Kulturvereins. Die Mitglieder hatten es trotzdem per Briefwahl durchgezogen und eine erfreulich große Resonanz erfahren. Einzige Neuerungen: Catharina Geiselhart löste Kathrin Kamal als 2. Vorsitzende ab und Jakob Mühleisen verstärkt die Beiräte und wird sich für den Bereich Musik und Jugendarbeit einsetzen. Alle anderen Vorsitzende und Beiräte wurden in ihrem Amt bestätigt. „Catharina Geiselhart hatte sich vorab bei den Mitgliedern schriftlich vorgestellt“, erzählt Heinz Hellerer. Die dreifache Mutter und Kunsthistorikerin ist relativ neu in Herrsching und arbeitet gerade an ihrer Promotion. „Sie passt bei uns ideal dazu“, freut sich der Vorsitzende. Die bildende Kunst war bislang nicht so gut vertreten und so wird sich Catharina Geiselhart auch gleich um den für September geplanten „Kunstrausch“ kümmern. Kathrin Kamal erwartet ihr zweites Kind und wollte daher kürzertreten. „Aber sie bleibt uns erhalten!“
Jakob Mühleisen brauchte sich nicht groß vorstellen. Der junge Singer/Songwriter hat sich in Herrsching bereits einen Namen gemacht und ist durch seine zahlreichen Auftritte u.a. auch im Kurparkschloss bei vielen bekannt. Ein weiteres Konzert mit ihm, das im Januar geplant war, fiel – wie so viele anderen Veranstaltungen – Corona zum Opfer. In Planung aber ist eine dreiteilige Konzertreihe für Nachwuchskünstler, „denn gerade im Jugendbereich müssen wir mehr tun“, betont Hellerer. Dazu passend: am 15. August wird Streetworker Jan Pleines einen Graffiti-Workshop in Zusammenarbeit mit dem Kulturverein anbieten. Vermutlich an der großen Wand der Bofrosthalle am Bahnhofsgelände, für dessen „Besprühung“ der Gemeinderat in der aktuellen Sitzung sein Okay gegeben hatte.
Kabarett, Musik, Ausstellungen & Co: der Kulturverein hatte ein spannendes Programm für den Frühling geplant und hofft jetzt sehr auf baldige Öffnungsmöglichkeiten. Ob Tom Daun bereits am 18. April sein geplantes Harfenkonzert spielen kann? Unwahrscheinlich angesichts der steigenden Zahlen. Mehr Chancen hat da die für Juni geplante Foto-Ausstellung vor dem Hintergrund von 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Für eine gemeinsam mit dem Schackypark in Dießen geplante Klarinettenmusik gibt es Überlegungen, die Veranstaltung ins Freie zu verlegen. Aber die Kinderoper am 20.Juni? Ricardo Volkert mit seinen Songs for Love and Peace? Der alljährliche Auftritt des Cantilena-Chores, die aktuell gar nicht üben dürfen? Mehr Fragezeichen als Sicherheiten. „Im Moment kann man nur grob planen“, bedauert Heinz Hellerer. Für 2022 sind auf jeden Fall schon eine große Menge an Veranstaltungen geplant: vieles von dem, was ursprünglich 2020/21 stattfinden sollte!
Für Sie berichtete Barbara Geiling.