Die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Herrsching bot wieder einen interessanten Einblick in die Arbeit der Freiwilligen mit Neuwahlen, Ehrungen und Beförderungen.
Wahl des neuen Kommandanten, Rückblick und Ehrungen
Die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Herrsching im Feuerwehrgerätehaus wurde diesmal erst am 10. Mai, statt wie die Jahre zuvor, im Februar abgehalten. Der Grund dafür war der plötzliche Rücktritt des bisherigen Kommandanten Daniel Pleyer im Januar. Zu seinem Nachfolger wurde Pleyers bisheriger Stellvertreter, der 33- jährige Peter Saur gewählt und die Wahl des ersten stellvertretenden Kommandanten fiel auf Timo Merk (44).
Rechenschaftsbericht und Rückblick
In seinem Rechenschaftsbericht bedankte sich Vorstand Michael Polednik für die gute Arbeit Pleyers und blickte zurück auf das vergangene Jahr, in dem die Ausbildung in den Vordergrund gerückt sei. „Neben der Regelausbildung am Montag gab es mehrere Zusatzausbildungen an Samstagen und auch an Sonntagen“. Die aktive Mannschaft habe nach dem Jubiläumsjahr in 2023 „massiv aufgeholt“ und sich regelmäßig im öffentlichen Leben Herrschings präsentiert, beispielsweise an Fronleichnam, beim Einzug ins Schlossgartenfest und der Beteiligung am Christkindlmarkt. „Unsere Teilnahmen daran sind wichtig, um auch außerhalb des gemeindlichen Haushaltes Beschaffungen zu tätigen und unsere Vereinskasse aufzupolieren“, sagte er. Als größeres Beispiel nannte er den Kauf des geländegängigen Utility Vehicles (UTV), wo der Verein Geld beisteuern musste. Polednik lobte den Zusammenhalt der Feuerwehr Herrsching – die großartige Jugend, die starke aktive Mannschaft (68 Aktive ) sowie den stetigen Zuspruch der fördernden Mitglieder. „Das macht uns zu einem starken Team und ich bin stolz darauf, dass ich Vorsitzender sein darf“.
Berührende Worte fand er für den Altkommandanten Christian Saur, der im Juni vergangenen Jahres plötzlich verstarb: „Mit Christian verlieren wir einen guten Freund, viel Wissen um die Technik und um die Geschichte der Feuerwehr Herrschings“. In der Jahresversammlung hätte er eigentlich zum Ehrenkommandanten ernannt werden sollen. Diese Ehre wurde ihm nun trotzdem posthum erteilt. Der zweite stellvertretende Kommandant Robert Echtler legte die wichtigsten Zahlen vor: Bis zum Jahresende gab es 465 Einsätze, davon 62 Brandeinsätze, 275 First Responder Einsätze und 126 Technische Hilfeleistungen. Die Einsatzzeit belief sich auf 3454 Stunden, hinzu kommen 2059 Stunden Verwaltungund Arbeitsdienst sowie 5342 Ausbildungsstunden. Auch die Küchenzeit war enorm, mit insgesamt 1216 Stunden für die Versorgung bei den Übungen und der Verpflegung von Gästen. Zwar habe es 18 Austritte in 2024 gegeben, demgegenüber stehen aber sieben Neuzugänge.
Jugendliche bei der Feuerwehr
Jugendwart Robert Schallner gab einen kurzen Überblick über die Aktivitäten der Jugendfeuerwehr: Zu Beginn des Jahres 2024 waren 28 Jugendliche im Team, zwei davon sind in die aktive Mannschaft übergetreten, 15 ausgetreten und eine Person eingetreten, so dass zum Jahresende die Jugendfeuerwehr auf 12 Personen geschrumpft sei. „Man kann nur noch wenige Jugendliche aktiv erreichen“, bedauerte er. Den insgesamt 28 Übungen im Jahr tat das allerdings keinen Abbruch. Neben gemeinschaftlichen Aktionen und Ausflügen, durften die Jugendlichen den Werfer der Drehleiter auf Herz und Nieren prüfen und sich bei einer 24-Stunden Übung als „Retter von Morgen“ beweisen. Bei den Übungseinsätzen ging es von einer eingeklemmten Person zu einem gestürzten Radfahrer bis hin zu einem Waldbrand am Gut Ried. Spannend war auch die Suche nach einem Vermissten, der erst nach größerer nächtlicher Aktion gefunden wurde.
„Herzschlag dieser Gemeinde“
Wenn Kassier Erkan Pinar seinen Kassenbericht vorlegt, erfolgt das meist ohne Angaben von Zahlen. Doch ganz ohne ging es dann offenbar doch nicht: Pinar sprach von einem „Supergau“, von einem surrealen Ereignis, einer „ungeheuerlichen Erschütterung der Macht“, als die hoch frequentierte Kaffeemaschine im Feuerwehrhaus nach „35.622 Tassen“ den Geist aufgab. „Das Ausmaß dieser Veränderung war enorm“, scherzte er. Zur Überbrückung diente ein Leihgerät, bis endlich ein neues Gerät angeschafft wurde. Über 5000 Haferl Kaffee habe die neue Maschine nach kaum einem Jahr bereits ausgeschenkt. Weitere Zahlenangaben machte er in Bezug auf den letzten Christkindlmarkt: „18 zu 13 wie soll das funktionieren?“ Bedeutet: Von 18 Ständen boten 13 Glühwein an, was sich wiederum schlecht auf den Erlös für die Feuerwehr auswirkte. Mit einer Spendenaktion will man nun die leere Kasse auffüllen. Zum Rücktritt von Daniel Pleyer fand er eindrückliche Worte: „Wir sind der Herzschlag dieser Gemeinde. Es ist unerlässlich, dass die Einheit der Feuerwehr über allem steht“. Sonst könne es nicht funktionieren, sagte er und drückte seinen Dank an die Kommandanten aus, „ausdrücklich auch an unseren ehemaligen K1“.
Ehrungen und Beförderungen
Wie immer standen auch in dieser Jahreshauptversammlung Beförderungen und Ehrungen auf dem Programm: Philipp Eiterer, Jan Hantke und Fabian Wenosz wurden zu Feuerwehrmännern und Fadil Agovic, Sebastian Königsberger und Christian Münch zu Oberfeuerwehrmännern befördert. Zum Löschmeister wurde Claus Hilgenfeld und zum Hauptlöschmeister Robert Schallner ernannt. Geehrt für zehn Jahre aktiven Dienst wurden Justine Eckel, Sebastian Königsberger, Pascal Weindl und Magnus Ziegler. Bereits seit 20 Jahren im aktiven Dienst ist Moritz Bakowski und seit 30 Jahren Niki Keller.
Bürgermeister Christian Schiller mit den neu gewählten Kommandanten Peter Saur (3.v.l.)und Timo Merk (2. v. l.) sowie mit dem zweiten stellvertretenden Kommandanten Robert Echtler (r.)
Für Sie berichtete Nicole Burk.