In neuer Formation im Aufwärtstrend

„Endlich wieder dahoam!“ Moderatoren-König Alex Tropschug blickt strahlend in die Nikolaushalle und feuert die Fans nach alter Manier zur Begrüßung der Spieler an. So glücklich die Mannschaft und ihr Betreuerteam auch darüber ist, im Münchner Audi Dome eine neue Heimat gefunden zu haben: hier in Herrsching ist es halt doch noch ein Stück mehr Heimspiel. Und auf die rund 500 Fans war an diesem Abend unbedingt Verlass: Kleine Durchhänger wurden kategorisch weggeklatscht!

„Wir sind nicht selbstbewusst und siegessicher in dieses Spiel gegangen“, betonte Trainer Max Hauser am Ende des spannenden Spiels gegen die Netzhoppers aus Bestensee. Zwei Außenangreifer fehlen verletzungsbedingt, nachdem der so erfolgreiche Neuzugang Jordi Ramon Ferragut sich im Training Brüche am Handwurzelknochen zugezogen hat und Kapitän Tim Peter wegen Problemen an der Wade pausieren musste. Eine neue Formation also ohne zwei wichtige Stammkräfte und ein Gegner, der sich in der Vergangenheit schon oft als gleichwertig erwiesen hat.

Sehr ausgeglichen beginnt dementsprechend das Match vor dem gutaufgelegten Publikum. Mit 8:6 in die 1. technische Auszeit kann der GCDW über den Spielverlauf immer wieder eine kleine Führung herausarbeiten. Bis dann die Netzhoppers beim Stand von 22:20 anscheinend den Ernst der Lage realisieren: Jeder Punkt zählt und nach spannendem hin und her können die Gäste den 4. Satzball für sich entscheiden. Den 2. Satz beginnen die Herrschinger mit 0:3 Rückstand, als Hauser die Spieler nochmal in einer Auszeit einschwört. Sie schaffen den Ausgleich und gehen schließlich mit 24:20 in Führung. Jori Manthas Aufschlag geht ins aus, doch Djordje Ilic blockt im Gegenzug zum Sieg des 2. Satzes. Der 3. Satz dann fast eine Wiederholung des Auftakts: der GCDW gibt einen sicher geglaubten Satzgewinn beim Stand von 24:19 wieder her – kann aber diesmal dank gutem Aufschlag von Jonas Kaminsky und einen der vielen unhaltbaren Diagonalschlägen Samuel Jealys’ den Satzgewinn für sich beanspruchen (27:25).

Inzwischen scheinen die Herrschinger in der neuen Formation so richtig warmgespielt. Souverän dirigiert Libero Ferdinand Tille die Aufstellung und holt jeden noch so versprungenen Ball wieder zurück ins Spiel. Samuel Jealys gelingen im Wechsel mit Jonas Kaminsky zunehmend mehr gezielte Angriffsbälle, die den Netzhoppers keine Chance lassen. Der junge Neuzugang aus Frankreich mit stolzen 2.03m verdoppelt seine Körperlänge fast durch eine explosive Sprungkraft und überspringt damit so manchen Block. Das Resultat: Topscorer und Gold-MVP. An Sprungkraft ebenbürtig nur Jori Mantha, der im Angriff wichtige Impulse setzt. Der Block mit Luuc van der Elt und Djordre Ilic steht sicher und Luke Herr ergänzt sich perfekt mit Ferdinand Tille beim Zuspiel/Annahme, wobei Herr auch im Aufschlag die Gegner stark unter Druck setzt. 3:1 heißt es am Ende. Ein wichtiger Punkt für den GCDW nach den 2 Niederlagen gegen Berlin und Friedrichshafen!

Von Max Hauser ging noch ein herzlicher Dank an das Publikum, das nicht nur in den schwächeren Momenten lautstark zur Stelle stand. Und „wer neben dem Anfeuern noch eine eher schlecht bezahlte und mit viel Arbeit verbundene Aufgabe sucht“: Helfer für Filmaufnahmen und andere Arbeiten rund um die Spiele des GCDW werden dringend gesucht.