Viele Helfer aus den Reihen der Handballer packten mit an, um die großangelegte Spendenaktion für Geflüchtete aus der Ukraine reibungslos über die Bühne zu bekommen.
Drei Sprinter mit Hilfsgütern starten in Richtung Ukraine
Vor der Nikolaushalle herrscht geschäftiges Treiben. Auf Biertischen werden eingehende Waren sortiert und in bereitstehende Umzugskartons gepackt. Helfer unterstützen beim Auspacken der ankommenden Waren. Hygieneartikel, Wasserflaschen, Babynahrung, Windeln und anderes mehr. „Wir hatten bei der Ukrainischen Botschaft nachgefragt, was dringend benötigt wird“ erklärt Tina Reich die Auswahl der Hilfsgüter. Und bekamen ein Lager an der polnisch-/ukrainischen Grenze zugewiesen, in dem vornehmlich Mütter mit kleinen Kindern und Waisenkinder untergebracht sind. Ein Aufruf per WhatsApp trommelte innerhalb von wenigen Minuten mehr als ausreichend Helfer aus der Handballfamilie zusammen. Und viele Nachrichten in den anderen sozialen Medien ein großes Aufgebot an Hilfsgütern sowie Geldspenden für die Ukrainischen Familien, die in der Fischerstatt untergekommen sind.
„Wir haben auf so ziemlich alle verfügbaren Mail-Verteiler zurückgegriffen“, grinst Tina Reich – leicht erschöpft – und blickt mit Stolz auf den emsigen Betrieb vor ihr. Von Gemeinderat, Kreisrat, natürlich von der großen Handballabteilung und andere mehr. Die 2. Bürgermeisterin ist gut vernetzt und das kommt ihr aktuell sehr zu gute. Außerdem „sind wir eben nicht nur ein normaler Sportverein, sondern eine Handballfamilie!“
Eine Familie, von denen gerade viele tatkräftig zupacken. Die ankommenden Autos mit Hilfswaren dirigieren, Waren verpacken u.a.m. Mit dabei auch einige Ukrainer, die hier in Herrsching bei Handball-Familien untergekommen sind. Auch sie wollen mit anpacken und beschriften die Kartons in der Landessprache. Sehr wichtig seien auch genaue Speditionslisten, damit die Lieferung schnell durch die Sperren kommt.
Für die Übersetzung vor Ort ist es von großem Vorteil, dass der Torwart aus der Herren I, Louis Jaschunsky, aus der Ukraine stammt und mitsamt seiner Mutter als Übersetzer überall dabei ist.
Schon bald ist der erste Sprinter vollgeladen, die sie über die Vermittlung eines Mitglieds der Feuerwehr bekamen. „Er arbeitet in einer Maisacher Speditionsfirma“, erklärt Tina Reich. Und diese stellte die Fahrzeuge mitsamt Fahrer zur Verfügung. „Sollte der Platz nicht ausreichen, fahren Michaela Lindig und ich mit dem neuen VW-Bus, den wir von der VR Bank bekommen haben, auch noch hinterher“, bekräftigt die 2. Bürgermeisterin.
Solidarität zeigen und helfen, wo es möglich ist. Für die Herrschinger Handballfamilie und die vielen Spender ein wichtiges Anliegen in diesen Tagen. Und dass sie darüberhinaus auch Handballer sind, zeigten die 4 Teams, die während der Aktion in der Nikolaushalle ihre Heimspiele austrugen. Mit Armbinden in den ukrainischen Farben, um auf diesen Weg ihren Teil der Solidarität beizutragen.
Für Sie berichtete Barbara Geiling.
