Nach der Wahl des neuen Vorstands der Wasserwacht Herrsching wurden die Mitglieder geehrt (von links): Jürgen Berthold, Anke Rasmussen, Oliver Sandall, Verena Alvez, Stefan Schiller, Christine Schneider, Ludwig Schmidt, Miriam Vorleiter und Christian Schiller.
Stefan Schiller zum Vorsitzenden gewählt
Ein Jahr lang oblag die Führung der Wasserwacht- Ortsgruppe den kommissarischen Vorsitzenden Anke Rasmussen und Rudi Stadler, zusammen mit Stefan Schiller als technischem Leiter. Grund dafür war der geschlossene Rücktritt der Vorstandschaft im Januar letzten Jahres. Am 20. März wurde Stefan Schiller bei der Jahreshauptversammlung von 23 Stimmberechtigten nun zum ersten Vorsitzenden gewählt, die technische Leitung übernahmen Oliver Sandall sowie dessen Stellvertreter Ludwig Schmidt. Christine Schneider ließ sich als Kassier wiederwählen und Verena Alvez bleibt nach wie vor der Jugend als Leiterin treu.
Nach der Begrüßung blickte Stefan Schiller auf das vergangene Jahr zurück.
Hochwasser-, Unwetter- und viele Sturmschäden stellten die Wasserwacht vor große Herausforderungen: „Für die Reparatur der Stege benötigten wir mehrere Wochen“. Auch die Aktion „Herrsching räumt auf“ beschäftigte das Team. Schiller freute sich aber über den Abbau des „Investitionsstaus“, der sich über die Jahre angesammelt hatte: Neue Neoprenanzüge wurden angeschafft und die Fleecejacken mit dem Herrsching- Wappen bestickt. „Außerdem haben wir eine neue Boje angeschafft, die direkt vor dem Steg liegt“. Die undichte Wand der maroden Station am Sportplatz wurde dank der Mithilfe der Aktiven herausgerissen und ausgetauscht. Hier sind weitere Sanierungen angedacht. Das kann sich auch Markus Schmolz vom Kreisverband vorstellen: „Das Rettungsstationshäuschen soll schließlich keine Gartenhütte sein. Mal sehen, ob man diese sanieren oder erweitern kann“, sagte er in der Versammlung.
Wachstunden, Wachdienst und Einsätze
Während in 2023 die Aktiven 2059 Wachstunden leisteten, sank diese Zahl in 2024 mit „nur“ 1478 Stunden um 30 Prozent. Allerdings stiegen die Wachstunden bei den Jugendlichen auf 208 und damit um 30 Prozent an. Die Anzahl der Wachdienste betrug 64 Tage mit einer durchschnittlichen Mannschaftsstärke von 3,7 Personen. Eine wichtige Rolle spielte das Thema „Ausbildung“: Von den insgesamt 59 Aktiven wurden vier zum Wasserretter ausgebildet, drei aktive Mitglieder schlossen Führungslehrgänge ab und sechs legten das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Silber (DRSA) ab. Stefan Schiller berichtete, dass es zahlreiche Sachbergungen, dafür aber weniger Notfalleinsätze gab. Insgesamt verzeichnete die Wasserwacht 20 Einsätze im Wachdienst und 30 Einsätze außerhalb des Wachdienstes. 16 mal musste die Schnelleinsatzgruppe (SEG) ausrücken. Die Geschichte über eine Bergung via Kleinanzeige sorgte für Schmunzeln im Saal: Darin hieß es „mein Boot liegt gesunken am Strand, wer kann mir helfen?“. Für den neuen Vorsitzenden war klar: „Da rufen wir mal an.“
Jugend-Aktionsgruppe
Stefan Schiller sieht eine große Chance in der Jugend und freute sich über die positive Resonanz der neuen Jugend- Aktionsgruppe mit derzeit 15 Mitgliedern. Wie Jugendleiterin Verena Alvez berichtete, soll die Gruppe die Lücke zwischen den Jugendlichen bis 14 Jahren und dem aktiven Dienst schließen. „Unser Ziel ist es, die 14 bis 18-Jährigen langsam auf die Einsätze der Erwachsenen heranzuführen“. Keanu Schadrack und Johannes Stahl dokumentierten anhand von Fotos die spaßigen Aktionen der Gruppe, wie Skifahren in Badebekleidung, Frühjahrsschwimmen im See, Plätzchenbacken auf dem Grill, Schlittenfahren, Bowlen oder Wakeboarden. „Das hat wenig mit der Wasserwacht zu tun“, scherzte Schadrack. Bürgermeister Christian Schiller findet es super, was die Jugend- Aktionsgruppe alles unternimmt. Er sagte in seiner Rede: „Wenn ihr miteinander Erlebnisse habt, dann stärkt das das Gemeinschaftsgefühl“. Er freute sich über den neu gewählten Vorstand und dass dadurch die Zukunft der Wasserwacht gesichert sei.
Ehrungen der Mitglieder
Verena Alvez und Miriam Vorleiter wurden für fünf Dienstjahre geehrt. Anke Rasmussen erhielt die Auszeichnung für zehn, Stefan Schiller für 20 Dienstjahre. Jürgen Berthold blickt auf 35 Jahre bei der Wasserwacht zurück und Christian Schiller kann sich über die Ehrung für 40 Jahre Dienst freuen.
Für Sie berichtete Nicole Burk.