Fake-News oder Wahrheit?

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Computerlinguistin Prof. Michaela Geierhos zu Gast beim Herrschinger Gesprächskreis

Ob vor wichtigen Wahlen, bei gezielter Hetze gegen bestimmte Personengruppen oder spätestens die vielen Meldungen in der Corona-Krise: Immer mehr Falschmeldungen erreichen durch Socialmedia-Kanäle innerhalb weniger Augenblicke große Menschenmengen. Losgelöst von Regularien, die im Journalismus gelten, werden via Twitter & Co Nachrichten gestreut, die oftmals plausibel klingen. Ob angsteinflößend oder einfache Lösungswege aufzeigend; ob sie scheinbar Zitate bekannter Politiker enthalten oder wissenschaftliche Untermauerung suggerieren: die Bandbreite von Falschmeldungen ist sehr groß. Prof. Dr. Michaela Geierhos forscht in ihrer Arbeitsgruppe an der Universität der Bundeswehr seit gut zwei Jahren an dieser zunehmend wichtigen Thematik. Ihr Ziel: die „dahinter liegenden Muster und Netzwerke möglichst frühzeitig zu erkennen“, um im Ernstfall reagieren zu können. Als Gast beim Gesprächskreis im Haus der Bayrischen Landwirtschaft sprach sie darüber, wie man falsche Nachrichten erkennen kann und man angemessen reagiert.

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Kurzvideos, in denen Gesundheitsminister Karl Lauterbach sagt, dass die Regierung ein Ende der Pandemie verhindern wolle und Bundespräsident Steinmeier von einer Diktatur light in Deutschland spricht: es sind Falschmeldungen wie diese, die von den Querdenkern in Sekundenschnelle verbreitet und eine unvorstellbar große Masse an Menschen erreichte. Geliked, weitergeleitet und schon bald ist auch der Ursprung dieser Nachricht nicht mehr erkennbar. Aber wie erkenne ich, dass es sich hier um eine Falschmeldung handelt? Und wie kann man eventuell die Ausbreitung verhindern? „Nicht an der Verbreitung beteiligen“ ist hier der Rat von Prof. Geierhos. Den Domino-Effekt unterbrechen, der es immer schwieriger macht, den Ursprung dieser Falschmeldung auszumachen. In ihrem Vortrag ging die Computerlinguistin auf die verschiedenen Formen der Fake-News ein, deren Inhalt häufig manipulativ ist oder gezielt falsche Informationen verbreiten will. Eine Methode, die bereits in Schulen eingesetzt wird um Mitschüler zu mobben und in den letzten Jahren auch in der Politik ein verbreitetes und wirksames Instrument geworden ist.

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Aber wie erkenne ich, dass es sich um Fake-News handelt? Für die Wissenschaftlerin ist eine grundsätzlich misstrauische Herangehensweise der Anfang. Nachrichten genau zu lesen und auf ihre Plausibilität und ihren Zweck zu überprüfen. Wird eine eindeutige Stellungnahme zum Inhalt gefordert oder ist eine neutrale Haltung möglich?
Ganz wichtig sei auch die Prüfung der Fakten. Woher stammen die übermittelten Informationen, gibt es die Nachricht auch in anderen Medien? Wird eine URL oder Impressum genannt, so dass der Absender zurückverfolgt werden kann?
„Propagandistische Sprüche aufzudecken ist herausfordernd und mühsam“, bestätigte Michaela Geierhos. Man denke alleine an China und Russland, aus denen so viele Falschmeldungen gestreut würden und es keine Chance gäbe, hier jemanden dingfest zu machen. Auch hier in Deutschland sei z.B. der Identitätsklau von Politikern alltäglich geworden. Strafbar, aber selten zurückzuverfolgen.
„Aufmerksam durchs Leben gehen“, rief sie die Teilnehmer des Gesprächskreises auf. Die Informationen aus den etablierten Medien ziehen, wo gute journalistische Arbeit geleistet wird!

Auf folgenden Fakten-Checkportalen können Meldungen auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft werden:

  • Internetportale wie mimikama.at oder politifact.com überprüfen Meldungen auf ihren Wahrheitsgehalt.
    •In Deutschland startete im Jahr 2017 die ARDmit einem eigenen Portal namens faktenfinder auf tagesschau.de.
    •Der Bayerische Rundfunk betreibt das Portal faktenfuchs.
    •Spiegel Online stellt zwei Checklisten zur Erkennung von Fake News zur Verfügung.

Für Sie berichtete Barbara Geiling.
Foto: pixabay

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