Sie freuten sich über die beiden Jubiläen (von links): Rainer Salz (Geschäftsführer LVKM), Holger Kiesel (Behindertenbeauftragter Bayern) und Konstanze Riedmüller (Vorsitzende LVKM)
Im Schullandheim wurde gleich doppelt gefeiert: 60 Jahre Landesverband Bayern für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (LVKM) sowie 25 Jahre barrierefreies Schullandheim Wartaweil
Über 70 Festgäste waren in das Seminargebäude nach Wartaweil gekommen, darunter Vertreter aus Politik, dem Landes- und Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V. sowie Förderer und Sponsoren des Schullandheims Wartaweil.
Nach offiziellen Grußworten der Vorsitzenden des LVKM Konstanze Riedmüller, dem Behindertenbeauftragen der Bayerischen Staatsregierung Holger Kiesel und Schirmherrin von Wartaweil, Barbara Stamm, gab es einen Rundgang mit Führungen und Freizeitaktivitäten im Park und am See für Menschen mit und ohne Behinderung.
Zu Beginn ihrer Festrede warf Konstanze Riedmüller einen Blick auf die Geschichte des LVKM: „Mit dem Bundessozialhilfegesetz von 1962 setzte sich statt Fürsorge der Gedanke von Sozialhilfe, Rehabilitation und Eingliederung durch.“ In den darauffolgenden Jahren wurden notwendige Einrichtungen für Menschen mit Behinderung geschaffen, von kleinen Elterninitiativen bis zu großen Einrichtungen der Behindertenhilfe. „Obwohl sich in den letzten 60 Jahren viel getan hat und es inzwischen ein flächendeckendes Netz an Förder- und Betreuungsmöglichkeiten gibt, haben die Themen der Gründungseltern nach wie vor Aktualität“, sagt sie.
Barbara Stamm lobt die Vorreiterrolle des Schullandheims Wartaweil, mit dessen Eröffnung 1997 eine wunderbare Erfolgsgeschichte begann, „ein Meilenstein auf dem Weg zur Inklusion.“ Holger Kiesel hob hervor, dass Therapien, Hilfsmittel, oder Assistenz zwar nach wie vor kraftraubend und nervenzerfetzend erstritten und erkämpft werden müsse, aber sich der LVKM nun seit sechs Jahrzehnten unermüdlich dafür einsetze. Beim Thema Barrierefreiheit lobte er das Schullandheim.
„Wartaweil war und ist ein Vorbild für konsequent barrierefreies Bauen und somit auch der perfekte Ort für den Geburtstag des Landesverbandes.“
Nach dem Festakt ging es hinaus in die Natur: Bei einem Rundgang konnten sich die Gäste von der einzigartigen Lage des Schullandheims überzeugen. Ein barrierefreier Naturerlebnispark oder der barrierefreie Steg mit Seezugang inklusive Stand-Up Paddling – Rollstuhlfahrer kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten.
Wartaweil ist aufgrund der barrierefreien Räumlichkeiten ein besonderer Ort der Inklusion
Über das Schullandheim Wartaweil
Wartaweil zählt zu den wenigen vollkommen behindertengerechten Schullandheimen. Aufgrund der barrierefreien Räumlichkeiten ist es ein besonderer Ort der Inklusion, in dem Menschen mit und ohne Behinderungen zusammenkommen. Das Schullandheim bietet Platz für bis zu 150 Gästen und ist mit mehreren Pflegebädern auch speziell für Menschen mit komplexer Behinderung geeignet. Die Lage auf einem 2,7 Hektar großen Gelände mit direktem Zugang zum Ammersee ermöglicht auch Rollstuhlfahrern viele Freizeit- und Sportmöglichkeiten.
Für Sie berichtete Nicole Burk.