Baumfällungen am Kienbach ++ Antrag der Grünen/Bündnis90 auf Unterstützung von Energiewendemaßnahmen für Windkraft und Geothermie ++ Bürgerversammlung 2022 ++ Lüftungsanlage Christian Morgenstern Schule
Baumfällung am Kienbach
Ende Januar wurden in der Fischergasse Bäume gefällt, die nach Angaben der Anwohner „kerngesund“ waren. Angeordnet hatte diese Maßnahme das Wasserwirtschaftsamt Weilheim im Rahmen des Hochwasserschutzes. Befürchtet wird zudem eine Sanierung des Flussbettes durch eine Betonrinne. Den Zuschlag für die Sanierungsmaßnahmen hat hierfür die Weilheimer Firma Kokai erhalten.
Eine Gruppe von Anwohnern fühlt sich unzureichend informiert und trat im Rahmen der Sitzung, vertreten durch Karin Casasetto, mit Fragen an den Bürgermeister heran. So wollte sie wissen, ob die Gemeinde bereit sei, sich für die naturnahe Renaturierung des Kienbachs einzusetzen. Ob es für die gefällten Bäume einen entsprechenden CO2-Ausgleich im Ort gebe, eine neue Baumschutzverordnung auf den Weg gebracht würde und nachhaltiges Bodenmanagement hinsichtlich der Reduktion von Bodenversiegelung geplant ist.
Christian Schiller wies darauf hin, dass die Gemeindeverwaltung – entgegen der Vorwürfe seitens der Anwohner – nicht über die anstehende Fällung der Bäume informiert worden war. Für den Hochwasserschutz sei das Wasserwirtschaftsamt zuständig und er legte die Vermutung nahe, dass niemand an unnötigen Baumfällungen interessiert ist. Weitere Antworten zu dieser Aktion aber könne er erst geben, wenn das Amt die Informationen dazu verlauten lässt.
Zur Baumschutzverordnung betonte er, dass die alte nicht mehr rechtskonform war und daher außer Kraft gesetzt werden musste. Der Arbeitskreis Umwelt beschäftige sich seit längerem mit dem Entwurf einer neuen, die aber einen sehr hohen verwaltungstechnischen Aufwand und Einstellung von neuen Mitarbeitern bedeute. Für Herrsching aktuell nicht darstellbar. Im Arbeitskreis versuche man daher neue Wege zu gehen und z.B. Anreize für den Erhalt alter Bäume zu schaffen. „Wirkungsvoller als eine Baumschutzverordnung“, so hofft der Bürgermeister, der darauf hinwies, dass dieses Instrument in der Vergangenheit so gut wie keine Wirkung zeigte.
Zum CO2-Ausgleich seien im vergangenen Jahr über 50 neue Bäume gepflanzt worden und für die nächste Sitzung habe sich die Firma Treevolution angesagt, um über dieses Thema weitere Auskünfte zu geben.
Zwei weitere Anfragen betrafen die anderen Baumfällungen im Ortsgebiet und Ingeborg Donhauser fasste die Vorwürfe zusammen: „Überall würden die Bäume besser geschützt als in der Gemeinde Herrsching.“
Bäume werden in den Monaten November bis Ende Februar gefällt und Christian Schiller bestätigte in seiner Erwiderung, dass in dieser Saison verschiede Punkte zusammenkamen in deren Folge Fällungen notwendig waren. Der Bau des Gymnasiums, der Hochwasserschutz durch das Wasserwirtschaftsamt sowie der Radweg am Fendlbach. Er betonte aber auch, dass die Verwaltung einer Fällung nur zustimme, wenn es nicht mehr anders gehe – und dieser Entscheidung ein langer Prozess voransteht. Mit Franziska Kalz verfügt die Gemeinde über eine diplomierte Forstwirtin als Zuständige, die sich mit jedem Einzelfall auseinandersetze. Darüberhinaus müsse ein unabhängiger Sachverständiger die Sachlage überprüfen. „Wir fällen keinen Baum leichtfertig“, betonte der Bürgermeister abschließend.
Antrag von Bündnis90/Die Grünen auf Unterstützung von Energiewendemaßnahmen
„Was für größere Maßnahmen wären hier in Herrsching möglich, die Energiewende voranzubringen?“ Mit dieser Frage hatten sich die Parteimitglieder der Grünen auseinandergesetzt und kamen zu dem Schluss, dass dieses „größer“ auch die Faktoren Windenergie und Geothermie miteinschließen müssen. Für Windenergie ist im Ortsgebiet kein geeigneter Standort identifiziert und welch große Anstrengung dahintersteckt, hat sich in der Gemeinde Berg gezeigt.
Ihre Idee: mit einer Interessensbekundung zur grundsätzlichen Förderung dieser alternativen Energien eine interkommunale Zusammenarbeit und Nutzung anzuregen. Christian Schiller gab zu Bedenken, dass Herrsching nicht einfach pauschal Steuergelder in andere Gemeinden stecken könne und bat um eine Präzisierung des Antrags. Auf Vorschlag von Christiane Gruber, die eine entsprechende Willenserklärung ebenfalls unterstützte, wurde der Wortlaut des Antrags geändert. Angenommen wurde damit eine Interessensbekundung seitens der Gemeinde für Initiativen von anderen Gemeinden und kommunalen Einrichtungen für Windräder und Geothermie. Der Bürgermeister wird beauftragt, den Kollegen dieses Interesse mitzuteilen.
Bürgerversammlung 2022
Wegen Corona bereits zweimal ausgefallen – und doch eigentlich eine Pflichtaufgabe der Gemeinde: die alljährlichen Bürgerversammlungen, auf denen der Bürgermeister über die Geschehnisse und Planungen im Ort berichtet und die Bürger Fragen und Anträge stellen können. Für dieses Jahr hat die Verwaltung eine Veranstaltung mit Zulassungsbeschränkung geplant, die per Stream für alle Haushalte verfügbar wäre. Die Kosten dafür werden auf 10.000 Euro geschätzt.
Der Gemeinderat stimmte einstimmig für das Abhalten der Versammlung am 17.03.2022.
Lüftungsanlage in der Christian Morgenstern Schule
Im September hatte ein Fachmann die Möglichkeit der Lüftungsanlagen vorgestellt, die in 13 Räumen der Schule, die nur schlecht belüftet werden können, für besseren Luftaustausch sorgen können. Der Gemeinderat entschied sich für den Einbau von RLT-Anlagen. Claudia von Hirschfeld wollte hierzu einen aktuellen Sachstandsbericht, da Unsicherheiten bzgl. der Möglichkeit einer zentralen Lüftungsalternative aufgetaucht waren. Hier konnte klargestellt werden, dass diese Möglichkeit durch die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach nicht möglich ist. Aus diesem Grund kam es zu keiner erneuten Beschlussfassung dazu.
Die Freiwilligen Feuerwehren Herrsching und Breitbrunn feiern 150-jähriges Jubiläum
Aus diesem Grund bittet Thomas Bader alle Bürger, die alte Unterlagen, Fotos, etc. zur Feuerwehr besitzen, diese in der Gemeinde oder bei den Feuerwehren abzugeben. Sie planen eine Dokumentation und benötigen dafür möglichst viele Anregungen!
Maibaum in Breitbrunn
Ebenfalls Thomas Bader gab bekannt, dass am 1. Mai ein neuer Maibaum im Ortsteil Breitbrunn aufgestellt wird. Der Baum ist gefällt, Getränke bestellt – und wieviele Gäste teilnehmen können, bleibt abzuwarten.
Schlossgartenfest
Ludwig Darchinger möchte 2022 das Schlossgartenfest planen – falls keine Reglementierungen wie Zugangskontrollen etc. vorgeschrieben sind.
Für Sie berichtete Barbara Geiling.
Sie haben eine Frage oder eine Meinung zum Thema? Verfassen Sie gerne einen Kommentar!
Bitte beachten Sie unsere geltenden Kommentar Richtlinien, mit dem Abschicken Ihres Kommentars erklären Sie sich damit einverstanden.