Ferien mitten in der Natur am Ammersee: sechs der neun Kinder vom Ferienprogramm „Auf!leben – Zukunft ist jetzt“ mit ihren beiden Betreuern.
„Auf!leben – Zukunft ist jetzt“ lautet das Motto für das naturnahe Ferienprogramm im Jugendzentrum Wartaweil nach Corona
„Ich bin keine Stubenhockerin“, erzählt die neunjährige Leni aus Schlagenhofen. Und damit ist klar, warum sie in den Pfingstferien in diesem Jahr auch besonders glücklich war: Endlich wieder draußen in der Natur zu sein, zusammen mit anderen Kindern – das war so richtig nach ihrem Geschmack. Neun Kinder hatten sich angemeldet für das kostenfreie Ferienprogramm „Im Einklang mit der Natur“ im Naturschutz- und Jugendzentrum Wartaweil. Das Angebot gehört zum Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ der Bundesregierung.
„Bei allem, was wir mit den Kindern unternahmen, wollten wir die Natur als freundliche Umgebung begreifbar machen und eine wahrnehmende Wertschätzung vermitteln“, fasst Erlebnispädagoge Christian Federl die Ziele zusammen. Er und seine Kollegin Steffi Söchtig motivierten die Gruppe der Sieben- bis 13-Jährigen, eigene Grenzen auszuloten und über sich hinaus zu wachsen. Großen Spaß hatten die Kinder, als sie an einem roten Seil mit Klemmknoten eine Eiche hochkletterten – für viele das erste Mal. Die Trainer begleiteten die Kinder in die Höhe, damit sie sich trauten, den Baum auch in der Krone zu erkunden. Dabei erfuhren sie, dass man andere Dinge wahrnimmt, wenn man seine Position wechselt: „Da waren viele andere Bäume, ich konnte den Ammersee sehen, es gab Schwebfliegen und angefressene Blätter“, berichtet die achtjährige Mia begeistert. Parallel dazu bauten die Kinder einen Niedrigseil-Parcour – natürlich stets mit kompetenter Begleitung.
Ganz toll fand Mia auch die Schatzsuche, bei der sie einen Kristall bekam. Dabei gab es zwar Orientierung, aber nicht wie gewohnt mit Kompass und Co. Vielmehr beschrieb jeweils eine Kindergruppe den Weg zum Versteck mit einer Phantasiegeschichte, in der sie markante Punkte in der Landschaft hervorhob. Die andere Gruppe musste dann anhand der Naturbeschreibung den vergrabenen Schatz finden. Das stärkt die Gemeinschaft! „Wir spüren den Drang der Kinder, sich wieder in der Gruppe einbringen zu wollen“, berichtet Steffi Söchtig. Sie und Federl beobachteten, dass die Kinder vor Corona von einem zu eng getakteten Tagesablauf teils überfordert waren. „Jetzt kommen sie wieder aus ihrer Komfortzone heraus und wollen mitmachen. Da merkt man schon einen deutlichen Unterscheid“, so Federl.
Auch beim Floßbauen wurde der Teamgeist gefördert und auf „hoher (Ammer-)See“ lösten die Kinder abenteuerliche Aufgaben. Anti-Stubenhockerin Leni ist immer noch aufgeregt, wenn sie davon berichtet, wie die beiden Flöße auf dem Wasser schwankten. Ein Riesenspaß, bei dem keiner trocken blieb. „Da macht es doch nix, wenn es dann auch noch regnet“, lacht Leni.
Die Kinderfreizeit im Naturschutz- und Jugendzentrum des Bund Naturschutz in Wartaweil war ein Angebot des Programms „Auf!leben – Zukunft ist jetzt“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das Programm ist Teil des Aktionsprogramms Aufholen nach Corona der Bundesregierung.
Für Sie berichtete Petra Schmieder.