Der „neue“ alte Vorstand der Herrschinger Insel (v.l.): Veronika Schnell, Angela Ziegler, Regina Klusch und Hildegard Wienholt. (Nicht im Bild ist die dritte Vorsitzende Heidemarie Egger)
Informations- und Beratungsstelle für alle Generationen
Die jüngste Mitgliederversammlung der „Herrschinger Insel“ fand am 22. Mai wieder wie gewohnt im evangelischen Gemeindehaus statt. Diesmal mit Neuwahlen des Vorstandes. Das Ergebnis war wenig überraschend: Erste Vorsitzende bleibt Hildegard Wienholt, Angi Ziegler wurde als zweite Vorsitzende wiedergewählt und Heidemarie Egger als dritte Vorsitzende. Veronika Schnell ist weiterhin Schatzmeisterin und Regina Klusch Schriftführerin.
Hildegard Wienholt fasste die Aufgaben der gemeinnützigen, sozialen Anlauf- und Koordinationsstelle – deren Träger der gemeinnützige Verein „Herrschinger Insel e.V. ist -zusammen: „Beratung und Hilfe“, „Vernetzung und Kooperation“ sowie die „Aktivierung und Unterstützung Bürgerschaftlichen Engagements“. Die Herrschinger Insel hat aktuell 30 Mitgliedsorganisationen. Neu mit dabei ist der Herrschinger Pflegedienst „VOLI“.
Zahlen und Fakten aus der Insel
Einrichtungsleiterin Barbara Maier-Steiger freute sich über das rege Interesse der Mitglieder. „Die Stühle sind fast alle voll, das ist toll“. In ihrem Bericht nannte sie die wichtigsten Zahlen und Fakten des letzten Jahres. Ähnlich wie im Vorjahr liegt die Zahl der Informationsund Beratungsgespräche bei 2571, was seit Bestehen der Insel das dritthöchste Ergebnis abbildet. Auch die Mehrzahl der Kontakte fand im Jahr 2024 zu 55 Prozent in den Räumen der Herrschinger Insel statt. Die Gesprächsanlässe sind unterschiedlichster Art: Am häufigsten wird nach wie vor nach der Isarcard gefragt, gefolgt von der telefonischen Nachfrage nach Gebrauchtwaren (Anstieg um 14 Prozent). „Auffällig war auch der Anstieg von über 40 Prozent im Bereich der Kontaktsuche“, sagte Maier- Steiger. Hoch sei auch der Informationsbedarf in Bezug auf das Thema Patientenvorsorge. Er stieg von 7 in 2023 auf 21 in 2024. Allerdings wurde hier hauptsächlich nach kostenlosen Broschüren gefragt. Auch die Zahl der Beratungsanlässe mit dem Schwerpunkt „Wohnungssuche“ sei von 38 auf 54 angestiegen, berichtet die Leiterin. Im Rahmen ihres Auftrags, ehrenamtliches Engagement zu fördern, initiierte die Herrschinger Insel das Freiwillige Soziale Schuljahr (FSSJ) im Jahr 2023 als Pilotprojekt für den Landkreis Starnberg. Angesprochen sind Schüler im Alter von 13 bis 15 Jahren, die sich ehrenamtlich in ihrer Freizeit in einer gemeinnützigen Organisation engagieren möchten. „Unser Aufgabe besteht darin, neben Organisation und Öffentlichkeitsarbeit, die Schüler zu begleiten und als Ansprechpartner zu fungieren“, erklärte Maier- Steiger. Das Projekt stieß bei allen Beteiligten auf großes Interesse.
Bereits im Herbst 2024 starteten 21 Jugendliche und damit 7 mehr als in 2023 mit ihrem FSSJ. Dieses endet im Juli 2025 mit der feierlichen Übergabe der Zertifikate. Den Inselmarkt bezeichnete die Insel-Leiterin als „absolut top“. Sie bedankte sich an dieser Stelle bei der Gemeinde Herrsching für die Nutzung der großen Räume. Wie schon in 2023, sei auch im vergangenen Jahr der Markt sehr gut besucht worden. „Wir erhielten wieder viele tolle Sachspenden, die es uns ermöglichten, ein großes und vielfältiges Warensortiment anzubieten“. Ganz ohne Hürden ging es dann aber doch nicht: „Vor einige Herausforderungen stellte uns die notwendige Einführung eines verpflichtenden Kassensystem im Zusammenhang mit der Bezahlkarte“, berichtete Barbar Maier-Steiger. Die Programmierung und die Anwendung des Systems forderten dem Inselteam am Anfang einiges ab, man habe es aber gut hinbekommen. Vorausblickend informierte die Inselleiterin, dass die geplante Neugestaltung des Gartens nicht in allen Punkten verwirklicht werden könne. Der Großspender sei leider abgesprungen. „Dennoch wollen wir einiges umsetzen, soweit es unsere Finanzen zulassen“, betonte Maier-Steiger. So soll der Bereich zum Bücherschrank gepflastert werden und vorhandene Gartenbänke restauriert werden. „Ein Teil davon ist bereits fertig“.
„Ihr seid wichtig und bleibt wichtig“ (Christian Schiller)
Gute Nachrichten hatte auch Bürgermeister Christian Schiller dabei: „Die Herrschinger Insel fängt so viel ab, dass wir das intern eigentlich als Pflichtaufgabe der Gemeinde gesehen“, sagte er zum Abschluss der Versammlung. Mit Blick auf mögliche Kürzungen freiwilliger Leistungen aufgrund der hohen Kreisumlage stelle sich grundsätzlich die Frage, was sich die Gemeinde noch leisten könne. „Wir werden alles tun, um in der nächsten Haushaltssitzung einen rahmenvollen Personalkostenzuschuss zu gewährleisten“, sagte der Rathauschef. „Ihr seid wichtig und bleibt wichtig“, lobte er die Einrichtung. „Bitte macht so weiter“.
Für Sie berichtete Nicole Burk.