Kunst fährt auf Sicht

Kategorie: Veranstaltungen

Jetzt teilen:

hs-herrsching-kunst-auf-sicht-2022

Mit „Kunst fährt auf Sicht“ schufen die „Künstler aus dem Einbauschrank“ passend zum 10-jährigen Jubiläum ihr bislang größtes Kreativfestival mit rund 60 Künstlern und riesigen Zulauf an Gästen quer durch alle Generationen

Ein Kunst- und Kulturfestival der besonderen Art begeistert viele Herrschinger quer durch alle Generationen

„Willkommen zur größten Kunstausstellung, die Herrsching je hatte – und vermutlich auch je haben wird!“ Bürgermeister Christian Schiller eröffnete die Jubiläumsausstellung von DKADE – „Die Künstler aus dem Einbauschrank“. Zum 10. Mal mittlerweile schufen sie eine „Kreative Zwischennutzung“ und verwandelten ein leerstehendes Haus in ein Künstlerparadies. Dieses Mal: die ehemalige Firmenzentrale von Heine Optotechnik. Mit mehr Platz, denn je. Mehr Künstlern, mehr Vielfalt, mehr Begleitprogramm und alles zusammen: Ein Event, wie man es nicht oft erlebt – aber bitte gerne wieder!

Die Politik fuhr ihre Maßnahmen in den vergangenen Pandemie-Jahre oftmals „auf Sicht“. „Und Heine Optotechnik hilft mit ihren Geräten vielen Menschen zu mehr Durchsicht“, erklärt Mit-Initiatorin Monika Roll den Titel des Events. Sie hatten es ursprünglich „etwas“ kleiner geplant, doch dann kam durch die Vermittlung von Christian Schiller dieses Gebäude ins Spiel. Groß, mit vielen unterschiedlichen Räumen und sogar einem Innenhof. Auch die neuen Eigentümer von BayernWohnen unterstützten diese Idee nach Kräften – und waren von der Dimension des Events sichtlich beeindruckt.

Werbung

„In Schränke passt diese Kunst schon lange nicht mehr“, betonte daher auch die Kulturbeauftragte Barbara Beck, die ihre kurze Rede mit viel Enthusiasmus gestaltete. „Immer, wenn ein Anruf von Gesine (Dorschner, Mitglied DKADE) kommt, reißt es mich“, rief sie fröhlich. Denn sie weiß: Hier wird etwas Großes und Außergewöhnliches geplant! Und so hätte sie auch im Jahr 2014 einen kleinen Hintergedanken bei der Überreichung des Kulturförderpreises an diese Gruppe gehabt: künftig immer mit dabei sein zu dürfen. Und fortan in einem der vielen Einbauschränke des Landratsamts eine kleine Schatulle zu reservieren, „wo etwas für euch dabei ist“.
Viele Worte, und etwas Musik zum Start und ein Eintauchen in die Vielseitigkeit der Kunst danach – und dann vielleicht nochmal und nochmal … Denn ein Besuch war schlichtweg zu wenig. Alleine die vielen Musiker verlangten es, gehört zu werden. Ob die Amici dell’Espresso gleich zu Beginn. Blues, The Deed, die Damenband „Ladylike“ aus Breitbrunn und viele andere – waren alleine schon die Anfahrt „wert“. Dazu Poetry, Lesungen, Comedians, Sprachakrobaten & Co. Serviert zumeist im Innenhof mit Essen, Trinken und viel Gemütlichkeit. Leute treffen, zusammen Spaß haben oder einfach dem munteren Treiben folgen.

hs-herrsching-kunst-auf-sicht-2022
hs-herrsching-kunst-auf-sicht-2022
hs-herrsching-kunst-auf-sicht-2022
hs-herrsching-kunst-auf-sicht-2022
hs-herrsching-kunst-auf-sicht-2022
hs-herrsching-kunst-auf-sicht-2022
hs-herrsching-kunst-auf-sicht-2022

Ja – und schließlich die unermesslich vielen Künstlerzimmer. Wo anfangen? Beim Laboratorium für Humanoide Surrogat-Körper? Latex-/Schaumstofffiguren in unterschiedlichen Posen? Kleinen Bronzefiguren, die im Schwimmbad-Zimmer (ohne Wasser aber mit viel Farbe) in allen möglichen Stellungen von den Wänden sprangen? Den unverwechselbaren Bildern einer Monika Roll, der mechanischen Klangskulptur, die einen mit Bimmelglocken und Ziegenmuh auf die Alp entführte?
Lustiges, Schönes, Nachdenkliches und auch verstörendes. Ein einsames Dreirad mit verstreutem Spielzeug drumherum und dem Einschussloch eines Sprengkörpers. Kontaminierte Hinterlassenschaften mit korrektem Absperrband. Der „Putinator“, in dem Portraits des Russischen Präsidenten zugunsten der Ukraine-Hilfe geschreddert wurden.
Und: so viel anderes mehr!

Werbung

Man konnte sich treiben lassen in dieser Vielfältigkeit. Mit den Künstlern reden und zwischendurch immer wieder den Weg nach draußen suchen. Wo über die vier Tage hinweg immer wieder neue Musik, neue Leute und herrliches Sommerwetter warteten.

„Häuser sind wie leere Blätter oder Bühnen, die darauf warten, gefüllt zu werden“, zitierte Barbara Beck den Mit-Initiator Enno Müller-Spaethe. Die ehemalige Firmenzentrale von Heine Optotechnik wurde durch das Event „Kunst fährt auf Sicht“ in einem Maße gefüllt, wie es nur wenige Häuser erleben. Demnächst wird es abgerissen und weicht drei neuen Baukörpern für 34 Wohnungen.

Für Sie berichtete Barbara Geiling.

Jetzt teilen:

Sie haben eine Frage oder eine Meinung zum Thema? Verfassen Sie gerne einen Kommentar!
Bitte beachten Sie unsere geltenden Kommentar Richtlinien, mit dem Abschicken Ihres Kommentars erklären Sie sich damit einverstanden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus
Bitte füllen Sie dieses Feld aus
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Sie müssen den Bedingungen zustimmen, um fortzufahren

Das könnte Sie auch interessieren:

Im Blickpunkt:

Zufällig interessant?

Neueste Meldungen:

Werbung

Menü