Die Containerdörfer in Herrsching waren immer als temporäre Lösung gedacht, doch die Frage, wo die Anwohner nach dem Abbau unterkommen sollen, ist noch immer ungeklärt.
Helferkreis Herrsching fordert mehr Engagement bei der Suche nach Konzepten
Ein Blick in die Immobilienanzeigen macht deutlich: die Preise hier in Herrsching und im ganzen Landkreis haben eine Messlatte erreicht, die für viele Menschen nicht mehr bezahlbar ist. Sozialwohnungen könnten eine Lösung sein, doch die Warteliste dafür ist lang und die Anzahl viel zu gering. Für den Helferkreis stellt sich nun die Frage, wo die Geflüchteten leben sollen, wenn die Gemeinschaftsunterkunft, wie vom Gemeinderat beschlossen, nur noch bis Ende 2023 bestehen bleibt. Wird die Gemeinde oder der Landkreis hier rechtzeitig nach Alternativen suchen? Nach Konzepten suchen, wie bezahlbarer Wohnraum für jene Bürger geschaffen werden kann, die sich ihre alte oder neu gefundene Heimat in Herrsching sonst nicht mehr leisten können?
Wir wünschen uns, gemeinsam und regelmäßig mit Vertretern der verschiedenen Fraktionen des Gemeinderats an einem Runden Tisch zusammenzukommen“ betont Angelika Lange-Gao im Namen des Helferkreises. Aktuell hätte man den Eindruck, dass in dieser Richtung zu wenig geschehe. Auch ein Besuch des Bürgermeisters habe keine konkreten Konzepte oder Ideen erkennen lassen. Vielmehr verwies er auf den Landkreis, als Verantwortlichen für den sozialen Wohnungsbau. „Aber wenn die Geflüchteten in die Obdachlosigkeit fallen, ist es ein Problem der Gemeinde!“, so der Helferkreis.
Auf welchen Grundstücken ist sozialer Wohnungsbau möglich? Gibt es Eigentümer von Grund oder Immobilien, die hier zur Kooperation bereit wären? Freistehende Wohnungen, die angemietet werden könnten? Für den Helferkreis ist es ein zentrales Anliegen, dass diese Problematik öffentlich diskutiert und von Seiten der Gemeinde die Bereitschaft zum Handeln signalisiert wird. „Denn wir haben hier ein riesiges Problem!“ Ein Problem, dass sowohl viele bedürftige Herrschinger betrifft, als auch die Bewohner der Containerdörfer. Und ein Problem, dass mit dem Abbau der Gemeinschaftsunterkünfte in Herrsching sehr abrupt noch größer werden wird, betont der Helferkreis. Sie fürchten um die Früchte ihrer Integrationsarbeit, sollten die Bewohner der Containerdörfer in andere Landkreise umverlegt werden müssen. Menschen, von denen viele hier feste Arbeits- oder Ausbildungsverträge besitzen.
Für Sie berichtete Barbara Geiling.
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