Henkersautor Oliver Pötzsch stellt achten Band vor

Kategorie: Kultur

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Rührte die (Werbe-)Trommel für sein neues Buch: Erfolgsautor Oliver Pötzsch (re.) trug in der Kulturkirche in Breitbrunn schaurige Pestgeschichten vor – Veronika Rüfer und Valentin Schmitt begleiteten ihn mit mittelalterlicher Musik.

„Es gibt krasseste Parallelen zwischen der Pest und Corona“, stellte Oliver Pötzsch bei seiner Lesung am 7. Juli in der Kulturkirche in Breitbrunn fest. „Schon im Mittelalter gab es Isolation, Einmauern, Hamsterkäufe und abgesagte Großveranstaltungen.“ Und dennoch kam ihm die Idee für sein jüngstes Buch ‚Die Henkerstocher und der Fluch der Pest‘ schon lange vor dem Ausbruch des Coronavirus. Passagen aus dem über 700 Seiten starken Werk stellte der Münchner Autor jetzt bei einem abwechslungsreichen Abend in seinem Heimatort am Ammersee vor. Musikalisch begleitet wurde er von Veronika Rüfer und Valentin Schmitt, die auf ihren Original-Renaissanceinstrumenten wie einer Viola da Gamba, einer Vihuela und einem Krummhorn spielten.

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Die Coronaschrecken waren für die über 100 Gäste allerdings schnell vergessen, als Romanschreiber Pötzsch ihnen vorlas, wie schauerlich es bei der Pest Ende des 17. Jahrhunderts zuging. „Man kann als Schriftsteller gar keine so kranke Phantasie haben, als dass es nicht schon jemanden gab, der es gemacht hat“, erklärte er. Auch dem 8. Band seiner erfolgreichen Henkerskrimis liegt des Autors eigene Familiengeschichte zugrunde. So finden sich in seiner Ahnengalerie 14 Scharfrichter. Darunter Henker Jakob Kuisl und seine Tochter Magdalena aus dem Allgäu, um die es hauptsächlich geht.

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Lacher im Publikum erntete Pötzsch, als er historische Tipps zur Pestbekämpfung vortrug. Dazu gehörte das Ausräuchern mit Wacholder, das Tragen einer schwarzen Pestmaske oder auch einer Charivarikette mit Schutzamuletten, wie sie Pötzsch mitgebracht hatte. Darunter befand sich auch eine Hasenpfote, „die ich schon immer mal in einer Kirche zeigen wollte“, feixte er. Als Zaubertrank empfahl er einen Theriak. Eine gut verträgliche Nachbildung davon hatte Pötzsch zusammen mit seinem Vater, der Arzt ist, gebraut und in Fläschchen abgefüllt. „Der Erlös aus dem Verkauf geht an die Kulturkirche“, forderte er die Gäste auf. Aus enger Verbundenheit mit seiner Heimatgemeinde Breitbrunn verzichtete Pötzsch auf eine Gage für den Abend. Stattdessen bat er das Publikum um großzügige Spenden für das Projekt Kulturkirche.

Für Sie berichtete Petra Schmieder.

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