Feliz Navidad

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Andalusische Weihnacht – das klingt nach feurigen Flamenco Rhythmen, stolzen und leidenschaftlichen Tänzerinnen und nach viel Herzschmerz und Freude. Lokalmatador Ricardo Volkert gibt sich die Ehre und zusammen mit fünf weiteren Musikern aus seinen verschiedenen Ensembles spielt er an zwei ausverkauften Abenden im Herrschinger Kurparkschlösschen, veranstaltet vom Kulturverein.

In Herrsching hat Ricardo Volkert viele treue Fans und der erste geplante Abend am 23.12. ist sofort ausverkauft, weshalb es ein Zusatzkonzert am 22.12. gab. Pünktlich um 20 Uhr zieht die 6-köpfige Musikertruppe, begleitet von Rasseln und Kastagnetten, in den großen Saal ein und Ricardo Volkert begrüßt mit seiner sanften und ansprechenden Art das Publikum, viele bekannte Gesichter sind darunter.

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Er ist nicht umsonst Cantautor, denn außer einem hervorragenden Flamencogitarristen, ist Ricardo Volkert auch ein begnadeter Geschichtenerzähler. Es gelingt ihm, das Publikum sofort in seinen Bann zu ziehen, um den tragischen, melancholischen, leidenschaftlichen und auch freudigen Geschichten aus dem Süden Spaniens zu lauschen. Es geht um die Herbergssuche in der heiligen Nacht, um „El niño“, den Kleinen in der Grippe, der so rein ist wie der weiße Schnee, der vom Himmel fällt, denn auch in Südspanien kann es schneien…
Ricardo Volkert gibt aber auch Details und Internas aus dem Stall in Bethlehem preis, wo sich die Ratten die Socken vom heiligen Josef einverleiben oder wo die Windeln von „El niño“ gestohlen werden und man sich fragt ob mit oder ohne Inhalt…
Die Lieder erzählen diese Geschichten. Die Musiker sind fantastisch und erstklassig, die Tänzerinnen stolz und ausdrucksstark.

„La Picarona“ und Andrea Grüner sind beide ausgebildete Flamencotänzerinnen und lassen den Holzboden im Saal durch ihre Absätze erzittern und das Publikum durch die Kastagnetten mitwippen.
Es gibt aber auch sanfte und melancholische Stücke, zu denen die Klänge des Violoncello von Jost Hecker wunderbar begleiten und es gibt freudig melodische Lieder, mit einem harmonischen Zusammenspiel der Gitarren von Ricardo Volkert und „Simon El Quintero“, abgerundet mit satter Percussion von Ludwig Himpsel.

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Und so fließt der Abend im andalusischen Wohnzimmer in wohlig warmer Vorfreude auf das Weihnachtsfest dahin, immer im Wechsel von Musikstück und Erzählung aus Ricardos Munde. So gab es doch tatsächlich auch einen Ammerseefischer, ungeklärt ob er Ramon oder Rüdiger hieß, der tragischerweise vom Dämon geholt wurde, natürlich kam er aber von der East Coast – das ist geklärt.
Nach zwei wunderbaren Stunden, in denen die Zeit verflogen ist, verabschiedet sich die Truppe mit einem internationalen Weihnachtslied über die „Los pesces in el Rio“ und selbstverständlich werden die sechs zurückgeklatscht für ein paar Zugaben, die sie auch sichtlich gerne geben. Erfüllt und mit glücklichen Gesichtern gehen die Zuschauer ihrer Wege und hoffen auf ein „Feliz Navidad“.

Für Sie berichtete Ulrike Schreiber.

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