Kantorei Herrsching stimmt knapp 200 Besucher auf Advent ein

Kategorie: Veranstaltungen

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Bis zum letzten Platz besetzte Erlöserkirche beim Adventskonzert in Herrsching. Manche Besucher mussten sogar draußen bleiben.

Wunderbares Miteinander von Chor, Instrumentalisten und Solisten

Mit einem wahren Klangsturm verzauberte das Adventskonzert der evangelischen Dreiseengemeinde am Samstag, 26. November, rund 200 Gäste in der Erlöserkirche in Herrsching. Eigentlich sollten die Choräle von Felix Mendelssohn-Bartholdy und das Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saëns schon im vergangenen Jahr aufgeführt werden. Der Termin entfiel jedoch wegen Corona. So kam es, dass die rund 40 Chorsängerinnen und sänger die Stücke über zwei Jahre immer wieder geprobt hatten – da konnte nichts schief gehen! Als Solisten hatte die musikalische Leiterin Birgit Henke ortsansässige und international renommierte, teils preisgekrönte Opernsängerinnen und -sänger sowie fünf Streicherinnen und eine Harfenistin gewonnen, darunter Mitglieder unter anderem des Chors der bayerischen Staatsoper und des Bayerischen Rundfunkorchesters. An der Orgel spielte Organistin Christa Edelhoff-Weyde.

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Es ist wahrscheinlich nicht übertrieben, diesen Auftritt der evangelischen Kantorei als historisch zu bezeichnen. „Für mich ist es das erste Mal, dass ich ein Konzert in unserer Kirche höre“, begrüßte Pfarrer Ulrich Haberl, der seit September 2020 in Herrsching ist. Damals konnte der Chor wegen Corona nicht auftreten. „Und heute fragt man sich, wie man in dieser schwierigen Zeit ein frohstimmendes Adventskonzert abhalten soll?“, so Haberl. Birgit Henke habe mit einer eigenen Komposition versucht, diese Zerrissenheit musikalisch aufzufangen: „Die Mischung von Verunsicherung, Vertrauen, Traurigkeit und Zuversicht, die unser Leben bestimmt, haben mich dazu animiert, den zwei großen Werken ein eigenes Arrangement voranzustellen, das die inneren (und äußeren) Wirrungen in einer Aneinanderreihung und Überlagerung von Vertrauens- und Adventsliedern zum Ausdruck bringen soll“, kündigte sie das Eröffnungsstück im Programmheft an. Das kreative und abwechslungsreiche Stück war auch für den Chor ein ungewöhnliches Experiment, das bravourös gemeistert wurde.

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Es folgte die Choralkantate „Wer nur den lieben Gott lässt walten“, die Mendelssohn-Bartholdy 1829 im Alter von 19 Jahren komponierte. Zu dieser Zeit beschäftigte er sich intensiv mit dem Werk Johann Sebastian Bachs. Das verbindet seine Musik mit der des französischen Komponisten Camille Saint-Saëns, der sich in seinem 1869 in Paris uraufgeführten Weihnachtsoratoriums ebenfalls mit Bach auseinandersetzte. Zu den Höhepunkten des Abends zählten das Alleluja – im Wechsel mit dem Chor – und das Terzett mit den stimmlich beeindruckenden und tief berührenden Soli von Adele Eikenes-Bassermann (Sopran), Margarete Joswig (Alt), Hyungseok Lee (Tenor) und Wolfgang Schmidt (Bariton). „Es war ein wunderbares Miteinander von Chor, Instrumentalisten und Solisten – musikalisch und menschlich“, zog Henke Fazit nach der Aufführung. „Jede und jeder Einzelne hat seinen entscheidenden Beitrag geleistet“.

Historisch war es schließlich auch für eine junge Besucherin in der ersten Reihe: Die heute in Kalifornien lebende Isabelle Donche ist zurzeit zu Besuch in Herrsching und war seit 28 Jahren zum ersten Mal wieder in der Erlöserkirche, in der sie im Juni 1994 getauft wurde. „Ich bin sehr beeindruckt, es war ein so bewegendes Konzert“, freute sie sich zusammen mit ihrer damaligen Taufpatin, die sie zum Konzert mitgenommen hatte.

Für Sie berichtete Petra Schmieder.

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