Die Künstlerin Leila Morgenstern mit dem Kulturreferenten Hans- Hermann Weinen (links) und Bürgermeister Christian Schiller bei der Ausstellungseröffnung im Rathaussaal.
Die Werke der Künstlerin Leila Morgenstern sind aktuell im Rathaus ausgestellt
Kultur im Rathaus: Regelmäßig verwandelt sich die Wand des Sitzungssaales in eine Galerie mit vielfältigen Kunstwerken. Seit dem 3. September können dort die Bilder der iranischen Künstlerin Leila Morgenstern bewundert werden. „Ein Wechsel an unserer Wand sorgt immer wieder für spannende Momente. Besonders, wenn die Gemeinderäte Sitzung haben und dadurch unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen werden“, begrüßte Bürgermeister Christian Schiller die geladenen Gäste bei der Ausstellungseröffnung am 12. September. Mit Hans-Hermann Weinen, Gemeinderatsmitglied und Kulturbeauftragter, habe man jemanden, der die Kunstszene in Herrsching organisiere und die Fäden in der Hand halte.
Neu war, dass die Vernissage musikalisch begleitet wurde: „Das haben wir nicht oft“, freute sich Weinen über das Duo „Lied@Jazz“. Sängerin Siso Hagen alias Silke Hohagen und Pianist Matthias Preissinger performten Lieder von Friedrich Hollaender und ließen Jazz in die Songs einfließen.
Im Mittelpunkt des Abends stand die Künstlerin Leila Morgenstern, die die Vernissage mit dem Titel „Tanz im Spiel der Kontraste“ veranstaltete. Neun ihrer großformatigen Kunstwerke zieren die betongraue Saalwand, kleinformatige Bilder lagen gleichmäßig am runden Sitzungstisch aus und konnten von den Besuchern aus der Nähe bestaunt werden.
Lebendige Bewegung auf der Leinwand
In ihrer Ausstellung widmet sich die Künstlerin dem Tanz. Nicht als starre Darstellung, sondern als lebendige Bewegung auf der Leinwand. Hier treffen fließende Linien und schwungvolle Bögen auf klare Konturen, zarte Farbverläufe und tiefes Dunkel. Mal leise und zurückhaltend, mal kraftvoll und expressiv entfalten sich die Pinselstriche, die den Rhythmus spürbar machen.
Über ein Logo, das sie für eine Tanzschule entwerfen sollte, kam Leila Morgenstern auf die Idee ihrer Bilderreihe „Tanz im Spiel der Kontraste“. Die im Iran geborene und aufgewachsene Künstlerin habe schon als Kind die Kalligrafie geliebt, erzählte sie.
Dies habe sie in einer Art und Weise inspiriert, dass sie anfing, menschliche Formen in Bewegung darzustellen. Ihre Figuren sind miteinander, mit der Natur und dem Raum um sie herum verbunden und erzählen Geschichten von Beziehungen, Identität und Zugehörigkeit.
Technisch ein langer Prozess
Leila Morgenstern arbeitet mit fließenden Linien, die mehr als nur Umrisse und das Ergebnis eines langen Prozesses sind: „Als erstes zeichne ich die Figuren sehr ausführlich, bevor ich sie reduziere und dann die Linien miteinander verbinde“, erklärte sie. Die Gemälde sind keine statischen Darstellungen von Tanz, sondern scheinen sich selbst in Bewegung zu befinden. Dadurch soll ein Gefühl von Leichtigkeit und Energie vermittelt werden. „Ich möchte, dass sich die Besucher beim Betrachten meiner Bilder gut und frei fühlen“. Hiervon können sich alle Interessierten noch bis 31. Oktober selbst überzeugen, jeweils zu den Öffnungszeiten des Rathauses.
Für Sie berichtete Nicole Burk.









