Nachhaltigkeitsfest im Naturschutz- & Jugendzentrum Wartaweil

Kategorie: Veranstaltungen

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Diskutieren, Ausprobieren und gemeinsam die Zukunft des Wassers gestalten

Um das Thema „Unser Wasser“ ging es bei dem vierten, erfolgreichen Nachhaltigkeitsfest im Naturschutz- und Jugendzentrum Wartaweil. 250 Gäste, darunter viele junge Familien und Kinder nahmen die Gelegenheit wahr, sich rund um den Lagerfeuerplatz auf dem Waldgrundstück am See zu informieren, zu diskutieren oder sich einfach nur zu entspannen. Die Veranstaltung fand im Rahmen des vom Bayerischen Umweltministerium geförderten Projektes „Klimawandeln – Komm ins Handeln“ statt.
Bei der Eröffnung auf der Festwiese wies die stellvertretende Vorsitzende des BUND Naturschutz, Beate Rutkowski, darauf hin, dass die Auswirkungen der Klimakrise auch in Bayern allgegenwärtig sind und dass Politik und Gesellschaft nun aufgerufen sind auf der einen Seite dem Klimawandel entgegen zu wirken aber auch die katastrophalen Folgen, die bei den Extremwetterlage allerorts entstehen, einzudämmen. Gerade einmal vor einem Jahr kämpften die Bürgerinnen und Bürger am Main und an der Donau gegen das Hochwasser und es sei gerade mal zwei Wochen her, als sich die Grundwasserspiegel Anfang Juli bayernweit auf bedenklichem Niveau befanden. Wasser muss insgesamt besser in der Fläche gehalten werden. Deshalb fordert der BUND Naturschutz eine nachhaltige Wasserpolitik.

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Bei den anschließenden Grußworten waren sich die anwesenden Politiker einig, dass die beiden Landtagsabgeordneten, Dr. Ute Dr. Eiling-Hütig (CSU) und Gabriele Triebel (Grüne) alles zu tun, um die öffentliche Wasserversorgung in ganz Bayern sicher zu stellen, den Landschaftswasserhaushalt zu verbessern und die klimaresiliente Entwicklung unserer Dörfer und Städte voran zu treiben. Ganz praktisch gehen die beiden stellvertretenden Landräte aus Starnberg und Weilheim-Schongau, Georg Scheitz und Wolfgang Taffertshofer das Problem an. Sie sellbst hatten bereits vor einigen Jahrzehnten ihren Hof auf eine biologische Wirtschaftsweise umgestellt. Der Herrschinger Bürgermeister, Christian Schiller, wies darauf hin, dass das Wasser in der Region um Herrsching gerade einmal für 0,2 Cent pro Liter direkt an die Verbraucherinnen und Verbraucher geliefert wird und von bester Qualität ist.
Uneinigkeit bei den anwesenden Politikerinnen und Politikern gab es zu dem Vorschlag in Bayern einen Wassercent einzuführen. Natürliche Kreisläufe zu schließen und die Belastung des Abwassers zu reduzieren seien die wichtigsten Aufgaben der Zukunft, wenn man will, dass das Wasser auch für kommende Generationen ausreichend verfügbar ist. Für neue Lösungen seien zusätzliche Mittel notwendig. Wasser müsse einen Wert bekommen: Bislang ist die Entnahme im Freistaat kostenlos, ein ausreichend hoher Wassercent würde hingegen endlich auch Großverbraucher wie Industrie und Landwirtschaft zum Wassersparen anhalten.

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Auch der Umgang mit den Flüssen waren Thema bei den politischen Gesprächen. Beim Lech ist ein langfristiges Ziel des BUND Naturschutz die Renaturierung des Lechs von der Quelle bis zur Mündung. Nach jahrzehntelanger räumlicher Einengung und Geschiebereduzierung muss der Fluss nun wieder Platz und Geschiebe bekommen. Dies bedeutet auch, dass die energetische Nutzung am Lech neu strukturiert werden muss. Der Lech ist einer der energetisch am intensivsten genutzten Flüsse Bayerns. Das wird auch in Zukunft so bleiben. Allerdings bietet das Auslaufen der Wasserkraftkonzessionen in den kommenden Jahrzehnten die Möglichkeit, die jetzige Form der Wasserkraftwerke und Stauseen grundsätzlich auf den Prüfstand zu stellen.
Doch die Politik alleine kann mit ihren Entscheidungen die Situation nicht verbessern. Sie ist auf die Akzeptanz und die Mitarbeit der Bevölkerung angewiesen.
Viele Maßnahmen die zum Wasserrückhalt auf der Fläche dienen sind auch jetzt schon im privaten Bereich möglich. Menschen fällt es jedoch angesichts der Komplexität und des vermeintlich nur winzigen eigenen Beitrags schwer, ins Handeln zu kommen. Das Projekt „Klimawandeln – komm ins Handeln!“ soll Handlungskompetenzen vermitteln und zum aktiven Mitmachen motivieren.

So stand im zweiten Teil des Festes das Ausprobieren und Mitmachen im Mittelpunkt: Beim „Bunten Markt der Möglichkeiten“ konnte man fröhlich bei wunderbarem Wetter auf dem Waldgrundstück am See herumflanieren. Während die Kinder die „Grüne Stadt der Zukunft gebaut habe, auf eine hohe Eiche geklettert sind, bei den WasserWelten Kleinstlebewesen bestimmt und gewerkelt und gemalt haben, konnten sich die Eltern beim „Bunten Markt der Möglichkeiten“ von den verschiedenen Akteuren zum Thema „Unser Wasser“ inspirieren lassen, z.B. bei der AWA, atiptap, Lebensraum Lechtal, Biberberater, Pro Natur Herrsching, Omas for future, gwt, Kreisgruppe Landsberg und Starnberg. Auch haben wieder zahlreiche Klassen an dem Malwettbewerb teilgenommen. Gewinner war die Klasse 1-2 der Christian Morgensterngundschule Herrsching. Die Kinder gezeigt, dass sie sich auf vielfältige Art und Weise, unter Leitung Ihrer Lehrin von Frau Hänel, mit dem Thema auseinander gesetzt haben.
„Rundherum eine gelungene Veranstaltung“, freuen sich Axel Schreiner und Birgit Geurden. „Wir freuen uns schon auf das 5. Nachhaltigkeitsfest ichsten Jahr“.

Der BN ist mit über 266.000 Mitgliedern und Förderer der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Er setzt sich für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit über 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umwelt-schutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finan-ziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Na-turschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.

Für Sie berichtete Herrschinger Spiegel.

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