Das Team der Kulturkirche Breitbrunn (v.li.): Pfarrer Simon Rapp, Benedikt Billig (Finanzen), Marie-Josefin Melchior (Programmgestaltung), Richard Kaindl und Jan Grunwald (Organisation) mit Kirchenpfleger Christoph Welsch (2.v.li.)
„Ein Traum wird wahr!“
„Nachdem wir jahrelang davon geträumt haben, drei Mal verschieben mussten, sind wir heute endlich am Eröffnungsabend angekommen“: Mit sichtlicher Freude begrüßte Pfarrer Simon Rapp am 16. Juni zur Premiere in der Kulturkirche Breitbrunn. Jahrhundertelang hätten sich Kirche und Kultur in die Hände gespielt, so Rapp. Mit der neuen Kulturkirchen-Initiative „wollen wir Leben in unsere Kirche hereinlassen“. Unter dem Motto „Mit des Hornes munterem Klang“ spielte das Amadis-Quartett zusammen mit dem Hornisten Carlos Duque. Die etwa 80 Zuhörer waren begeistert von der erstklassigen Darbietung des Ensembles. Auf dem Programm standen das bekannte „Jagdquartett“ Wolfgang Amadeus Mozart sowie ein Hornquintett von ihm und eines von Franz Anton Hoffmeister. Es spielten die Geigerinnen Uta Hannabach und Ulrike von Sybel-Erpf sowie Veronika und Felix Stross an Viola und Violoncello. Durch die außergewöhnliche Akustik der 22 Meter hohen Holzdach-Konstruktion der Heilig-Geist-Kirche erhielt vor allem das Hornspiel von Duque einen ganz eigenen Klang. Ein besonders Erlebnis!
„Es ist uns eine Ehre, ein so hochkarätiges Quartett an diesen Abend begrüßen zu dürfen“, freute sich Marie-Josefin Melchior vom Team der Kulturkirche bei der anschließenden Vorstellungrunde. Tonmeisterin Melchior ist für das Programm verantwortlich: „Die Kulturkirche beheimatet zum einen die eigene Veranstaltungsreihe mit Klassik, Jazz und Lesungen. Und sie kann auch gemietet werden. Im September gastiert ein Konzert im Rahmen der Ammerserenade hier.“ Als Verantwortlicher für die Finanzen weiß Benedikt Billig, „dass der Betrieb eines solchen Hauses nicht ganz billig ist“. Die Kulturkirche wolle Künstlern und Kulturschaffenden eine Bühne bieten, damit sie ihren Lebensunterhalt verdienen können. „Zugleich hoffen wir, dass Ihre Geldbörsen so offen sind wie Ihre Ohren und Herzen“, wandte er sich an das Publikum. Richard Kaindl und Jan Grunwald, die sich um Organisatorisches kümmern, suchen dringend noch Unterstützer für Werbung und Marketing.
Mit der zusätzlichen Nutzung als Kulturraum beginnt für die Heilig-Geist-Kirche nach ihrer mehrjährigen Renovierung eine neue Ära. Kirchenpfleger und Architekt Christoph Welsch berichtete in seinem Wortbeitrag von der eigenwilligen Architektur aus den 70er Jahren und die komplexe Zeltdach-Konstruktion der Mehrzweckkirche. Zugleich wies er auf zukünftige Herausforderungen hin: „Der Bau ist schlecht gedämmt und verbraucht jährlich 8.000 Liter Heizöl. Auch der Beton wird irgendwann sanierungsbedürftig.“ Da kommen neue Kosten auf die Gemeinde zu.
Für Sie berichtete Petra Schmieder.