Nach der Wahl – das ist der Vorstand des Vereins (von links): Regina von Bernewitz, Oliver Fendt, Alfred Plötz, Verena Reithmann und Carsten Nickel
Der Verein Ammersee-Ostufer informierte über Kernthemen, Zielkonflikte und wählte den alten- neuen Vorstand.
Die Mitglieder des Vereins Ammersee-Ostufer trafen sich zu ihrer turnusmäßigen Versammlung mit anschließenden Vorstandswahlen im Herrschinger Brauhaus.
Im öffentlichen Teil der Sitzung legte der Vorsitzende Oliver Fendt dar, welche Ziele der Verein verfolgt und worum es geht. Zu den beiden Kernthemen gehören die Wiederherstellung der kiesigen Wellenschlagufer sowie deren Zugänglichkeit. „Durch Verbuschung darf der Zugang für die Allgemeinheit nicht versperrt werden“. Es gehe darum, dass der Mensch nicht zurückgedrängt werden soll. Fendt will den Verein auf diese Kernthemen fokussiert lassen, „um sich nicht zu verzetteln“. Das Thema „Stechmücken“ und die damit verbundene Verdrängung des Menschen möchte er nicht aufgreifen. „Das widerspricht der Satzung, die diesen Aspekt nicht als Ziel hat“, entgegnete er auf Nachfrage.
Die Zielkonflikte
Oliver Fendt legte ausführlich dar, worauf es bei der Arbeit des Vereins ankommt. „Wir müssen die Behörden auf Konflikte aufmerksam machen und dafür sorgen, dass unsere Vereinsziele gemäß Satzung in der Abwägung eine höhere Gewichtung finden“. So würde die Landschaftsschutz-Verordnung sowohl die Auwälder als Biotop für Brutvögel als auch die eiszeitliche-kiesige Fauna und Flora schützen. Die Behörden müssten hierzu eine gewissenhafte Abwägung der Rechtsgüter vornehmen. Ein weiterer Zweck der Verordnung lautet „die sich für die Erholung eignenden Landschaftsteile, bei größtmöglicher Rücksichtnahme auf Natur und Landschaft, der Allgemeinheit zugänglich zu machen und zu erhalten.“ Das würde bedeuten, dass Einschränkungen der Zugänglichkeit nur im begründeten Einzelfall zulässig sei.
Wahl des Vorstands
Bei der anschließenden Wahl des Vorstand votierten die Mitglieder für die Fortsetzung des Kurses und bestätigten Oliver Fendt im Amt. Als Stellvertreter wurden Carsten Nickel und Alfred Plötz mehrheitlich gewählt. Regina von Bernewitz wurde als Schatzmeisterin im Amt bestätigt und Verena Reithmann ersetzt den ausgeschiedenen Günther Plecher als Schriftführerin.
Über den Verein
Der Verein „Ammersee Ostufer für Mensch und Natur e.V.“ wurde im Jahr 2012 mit 49 Mitgliedern gegründet. Im Herbst 2013 übernahm Oliver Fendt den Vereinsvorsitz, nachdem sich die bisherigen Akteure zerstritten hatten und der Verein kurz vor seiner Auflösung stand. Fendt berichtete in seinem Vortrag, dass sich aus dem „wilden Haufen engagierter Leute eine schlagkräftige Gruppe mit enormen Vertrauen, einem sicheren Auftreten und mit fachlicher Kompetenz“ entwickelt habe. Dies brachte ihnen bei Behörden und der Presse einen guten Stand ein und habe Erfolge ermöglicht. „Unser bislang sicherlich eindrucksvollste Erfolg war die Aufräumaktion in Wartaweil 2014“, betonte Fendt. Hier wurde auf Höhe des Campingplatzes das bestehende kiesige Ufer gesichert. „Bis auf einigen Bewuchs durch Überdüngung ist es ein weitgehend erhaltenes Kiesufer, wie es einmal war und wie es sich der Verein nach seinen Zielen vorstellt.“
Für Sie berichtete Nicole Burk.
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