„Fair. Und kein Grad mehr“

Kategorie: Aktuelles

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Die Aktiven der Steuerungsgruppen der Fair Trade-Gemeinden Herrsching und Seefeld freuten sich über den gelungenen Auftakt der Fairen Woche, die unter dem Motto „Fair. Und kein Grad mehr“ stand

Auftakt zur Fairen Woche in Herrsching und Seefeld auf dem Rathausplatz

Bunte Stände sind auf dem Rathausplatz zu sehen. Die Eine Welt Station der Indienhilfe e.V. war mit fair gehandelten Produkten aus ihrem Laden vor Ort und hatte einem Selbsttest zum eigenen ökologischen Fußabdruck vorbereitet. Die Gemeindebücherei mit informativen Büchern zum Klima; Bike Life Kaya mit einem Lastenfahrrad, dass in Punkto Kapazität den Vergleich zu einem Kleinwagen nicht scheuen muss. Plastikfreie Verpackungsmöglichkeiten waren auf dem Stand von Birgit Grosse aus dem Unverpackt-Laden zu sehen und ein Balkonkraftwerk der Energiegenossenschaft, vertreten durch Gerd Mulert. Fair und Klima gehören zusammen, das machen nicht nur die zunehmenden Wetterkatastrophen vor allem im globalen Süden deutlich. Denn die Menschen dort erleben viel deutlicher die Folgen des Klimawandels, den der globale Norden größtenteils verursacht.

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„Wir müssen die Fluchtursachen bekämpfen, um die Fluchtbewegungen einzudämmen“ betonte der 3. Bürgermeister Wolfgang Schneider zur Auftaktveranstaltung der Fairen Woche in Herrsching und Seefeld. Die Menschen müssten dort, wo sie leben, fair für ihre Arbeit bezahlt werden und nicht weiter ausgebeutet, so wie es in den letzten Jahrzehnten praktiziert wurde. Nicht in Container einsperren und nicht abschieben sei der Weg die Probleme der Zuwanderung zu lösen, sondern endlich einen fairen Handel zu fördern. „Und hier kann jeder von uns dazu beitragen“ betonte Wolfgang Schneider. Beim Einkaufen auf Fair Trade Produkte achten, sei ein Schritt in die richtige Richtung.
Herrsching ist seit 2010 Fairtrade-Gemeinde und versucht, mit verschiedenen Aktionen für fairen Konsum zu werben. Sie achtet bei Auftragsvergaben auf die Auswahl der Lieferanten, bietet faire Produkte bei Sitzungen an u.a.m.

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Die Nachbargemeinde Seefeld ist seit 2 Jahren mit dabei und der 2. Bürgermeister Thomas Zimmermann freute sich sehr über die interkommunale Aktion für diesen guten Zweck. Die Klimagerechtigkeit sei ein Thema, dass immer mehr in den Fokus rücken müsste, betonte er. Dass der globale Süden die Klimaveränderungen erleiden muss, die der Norden verursacht. Mehr Bewusstsein für den Stellenwert des fairen Handels zu wecken erhofft er sich u.a. von dieser Woche mit den vielschichtigen Angeboten. „Viel Erfolg dabei“ wünschte er den Veranstaltern aus den Reihen der Steuerungsgruppen der Fair Trade-Gemeinden Herrsching und Seefeld, für die Christiane Gruber die Begrüßung sprach. Noch nie zuvor hätte es eine solche Auftaktveranstaltung und so eine große Bandbreite an Veranstaltungen gegeben, freute sich die Gemeinderätin.

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Was steckt eigentlich hinter dem Begriff Fair Trade? Auf die Hintergründe dieser Zertifizierung ging der Anwalt Claus Wecker ein, der sich seit 13 Jahren intensiv mit dem Thema auseinandersetzt und hier aktiv involviert ist. Detailliert sprach er über die Organisationsstrukturen dieses weltweit größten NGO’s, in dem sich der globale Norden und Süden jeweils 50% der Stimmen teilen. Nehmer auf der einen Seite und Produzenten aus Afrika, Südamerika und Asien, die nach festgelegten Standards ausgesucht werden. So müssen Frauenrechte gewahrt sein, keine Kinderarbeit zugelassen, keine schädlichen Pestizide oder gentechnische Veränderungen, faire Arbeitsbedingungen und -löhne etc. Diese Standards würden regelmäßig überprüft, betonte Wecker. „Ansonsten droht die De-Zertifizierung.“

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„Fast Fashion“ stand als Thema hinter dem Tanz der Gruppe vom Tanzstudio Eastcoast, der zeigte, dass gutes Aussehen nicht nur durch Kleidung entsteht

Die Nehmer auf der anderen Seite gewährleisten einen garantierten Mindestpreis, der nicht unter dem Weltmarktpreis sein darf und Prämien, mit denen die Ursachen der Armut bekämpft werden.
Und während dieses NGO im Großen arbeitet, gibt es viele kleine Aktionen, mit denen viele Menschen ihren Teil zu mehr Klimagerechtigkeit beitragen können. Das Balkonkraftwerk für den eigenen Beitrag an sauberen Strom. Das Lastenfahrrad für die Einkaufstouren, Kindertransporte. CO2-Einsparung, die mit gesundheitlichen Vorteilen einhergeht „und die Birne freimacht“, wie Mustafa Kaya betonte. Verpackungsmüll einschränken, sich informieren und faire Produkte z.B. im Weltladen der Indienhilfe kaufen.
Wo im eigenen Leben Verbesserungsbedarf herrscht, darüber informierten sehr deutlich die Fußabdrücke auf dem Platz. Ernährung, Urlaubsflüge, Autofahrten, Temperatur der Waschmaschine u.v.a.m.
Viel Nachdenkliches dann auch auf den Veranstaltungen im Verlauf der Woche, die von Papier über Biodiversität einen weiten Bogen der Probleme einfing. Zu denen auch die Modebranche gehört, über die einige junge Tänzerinnen vom Tanzstudio Eastcoast unter Leitung von Nina Fritzsche einen beeindruckende Tanzeinlage zeigten.

Für Sie berichtete Barbara Geiling. 

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