Bei der Spendenübergabe in der Herrschinger Tafel (vlnr): Manuela Drexler, Herrschinger Tafel – Theo van Grinsven, Geschäftsführer Teehaus TE-JO Wörthsee – Karen Bauer, Projektleiterin Herrschinger Tafel – Wolfgang Bäder, Vorstand INITIATIVE DO IT e.V.
1.235 Euro und ein wichtiges Signal, dass die Region zusammenhält
In diesem Fall ist Geld mehr als nur Geld – Es ist ein wichtiges Zeichen dafür, dass die Region zusammenhält: Am Mittwoch, den 29. Mai, wurde die Herrschinger Tafel vom Teehaus TE-JO Wörthsee mit einer großzügigen Spende in Höhe von 1.235 Euro bedacht. Geschäftsinhaber, Theo van Grinsven, überreichte den Betrag dabei persönlich an Karen Bauer, Projektleiterin der Herrschinger Tafel, und Wolfgang Bäder von der Trägerinitiative Do It e.V.. Die Mittel wurden im Rahmen einer besonderen Aktion zum holländischen Königstag gesammelt. Der Tag, der heuer am 27. April stattfand, ist für den gebürtigen Niederländer Theo van Grinsven alljährlich etwas Besonders. Und so beschloss er, an diesem Tag auch etwas ganz Besonderes zu unternehmen – einen Lagerverkauf. Dabei konnten die Herrschinger und Wörthseer einen Geldbetrag ihrer Wahl für ihre Einkäufe bezahlen, der vollständig der Herrschinger Tafel zugutekam.
„Wir sind überaus dankbar dafür“, so Karen Bauer. Seit sage und schreibe 17 Jahren engagiert sie sich nun bereits ehrenamtlich für die Herrschinger Tafel. Dabei muss sie erfahren, dass die Zeiten nicht einfacher werden. „Es werden immer mehr Familien, die zu uns kommen“, sagt sie. „Teilweise mit drei, vier oder fünf Kindern.“ Hinzu kommt, dass die Spenden der umliegenden Supermärkte in letzter Zeit weniger geworden sind. Die Märkte kalkulieren und bestellen genauer, als Folge dessen bleibt weniger Ware übrig, die noch an die Tafel gespendet werden kann. Jeden Mittwoch kommen Karen Bauer und ihr Team ab halb elf Uhr zusammen, um die Lebensmittelspenden entgegenzunehmen und zu sortieren. Ab 13 Uhr kommen dann bedürftige Kunden, die über eine Einkaufskarte registriert sind. Auf dieser Karte ist dann auch vermerkt, wogegen jemand allergisch ist oder was jemand aus religiösen Gründen nicht ist – bei muslimischen Kunden ist das beispielsweise Schweinefleisch. Beim Packen der Taschen nehmen die ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen darauf dann Rücksicht.
Mit reinen Lebensmittelspenden selbst kann sich die Tafel nicht finanzieren – sie ist auf Spenden wie der vom Teehaus TE-JO angewiesen. Neben laufenden Kosten wie Miete oder Strom wird auch Geld für Lebensmittel benötigt, die zugekauft werden müssen. Da die Supermärkte und Bäckereien, die die Tafel unterstützen, meist nur frische Ware beisteuern, die knapp am Verfallsdatum ist, muss Karen Bauer und ihr Team Dinge wie Öl, Reis oder Nudeln häufig zusätzlich zukaufen. Dafür werden auch die 1.235 Euro vom Teehaus TE-JO verwendet. „Wer Geld spendet, kann entscheiden, wofür es verwendet werden soll“, so Karen Bauer. Theo van Grinsven freut sich, einen kleinen Beitrag für die Menschen der Region leisten zu können: „Wann immer ich etwas tun kann, mache ich es gerne“ sagt er. Er hat die Herrschinger Tafel bereits häufiger unterstützt. Aktionen wie diese zeigen, wie Einzelpersonen und Unternehmen gemeinsam dazu beitragen können, das soziale Netz in der Gemeinschaft zu stärken und bedürftige Menschen zu unterstützen. Nur so, findet van Grinsven, funktioniert eine Region. Karen Bauer will ihren Kunden von der Spende zum Sommer hin noch etwas ganz Besonderes gönnen: Eistee! Dafür will sie die Zutaten einkaufen und ihn dann selbst frisch zubereiten und ausschenken. Das verrät sie uns noch – und freut sich schon auf die begeisterten Gesichter ihrer Tafel-Kunden.
Für Sie berichtete Sandra Eichner.